Camino Portugues: alle Infos zum portugiesischen Jakobsweg

Der Camino Portugues mit Start in Porto ist seit Jahren zweifellos einer der beliebtesten Jakobswege – nicht nur für Anfänger. Mittlerweile erreicht jeder vierte Jakobswegreisende die Pilgerhauptstadt Santiago de Compostela über den portugiesischen Jakobsweg, Tendenz steigend. Doch was sind die Gründe für diese Popularität?

Antworten gibt es in diesem Beitrag. Er wirft nicht nur einen Blick auf die beliebtesten Hauptrouten des Camino Portugues, auf denen man diesen Jakobsweg in zehn bis vierzehn Tagen zurückzulegen kann, sondern stellt noch zwei zusätzliche interessante Varianten vor.


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Von Wege- und Höhenprofilen über Etappenübersichten bis hin zu Informationen zu Unterkünften und Herbergen, der besten Reisezeit, Kosten oder auch zur An- und Abreise erfährt man hier alles, was man über den portugiesischen Jakobsweg wissen sollte.

Begleitendes Kartenmaterial und GoogleMaps veranschaulichen den jeweiligen Routenverlauf und ausführliche Beschreibungen informieren über die Streckenbesonderheiten. Darüber hinaus liefert dieser Beitrag aber auch jede Menge nützlicher Tipps und Planungshilfen für die Vorbereitung des eigenen Camino Portugues sowie GPS-Daten für die Navigation unterwegs.

Inhaltsverzeichnis

Camino Portugues – Jakobsweg mit vielen Gesichtern
– Ein Jakobsweg für Anfänger und Fortgeschrittene
Hauptrouten des Camino Portugues
– Camino Portugues Central
– Camino Portugues da Costa
– Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)
Streckenwechsel
Varianten des Camino Portugues
– Variante Espiritual
– Variante da Braga
In die Verlängerung
– Von Lissabon bis Santiago de Compostela
– Von Porto bis nach Finisterre
– Porto – Redondela – Porto: die Rundwanderung
Camino Portugues Startpunkte – die letzten 100 Kilometer
Auszeiten auf dem Camino Portugues
– Kanu-Tour auf dem Fluss Mino
– Städtereise nach Braga
– Naturparadies Cies Inseln

Wissenswert
– An- und Abreise
– Beste Reisezeit und Wetter
– Camino Portugues Kosten

Tipps und Infos für die Vorbereitung
– Etappen- und Reiseplanung
– Packliste
– Todo-Liste – gut vorbereitet
– Camino Portugues Erfahrungen
– Links und Kontakte

Camino Portugues – beliebter Jakobsweg mit vielen Gesichtern

Wer sich zum ersten Mal mit dem Camino Portugues auseinandersetzt, stellt schnell fest: DEN portugiesischen Jakobsweg gibt es nicht. Da ist vom Camino Portugues Central, Camino Portugues da Costa oder Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) die Rede. Aber auch weniger bekannte Bezeichnungen wie die Variante Espiritual oder Variante da Braga machen die Runde – und sorgen schnell für Verwirrung.

Eine erste Orientierungshilfe verschafft der nachfolgende Überblick über die „Gesichter des portugiesischen Jakobsweges“.

Hier sieht man die Hauptrouten und Varianten des portugiesischen Jakobswegs im Überblick.

TIPP: Für eine Entdeckungsreise auf dem Camino Portugues gibt es viele Möglichkeiten. Eine Übersicht über attraktive Reiseangebote gibt es auf dem JakobswegReisen Marktplatz. Viel Spaß beim Stöbern in der Welt der Jakobswege!

Die Hauptrouten des portugiesischen Jakobsweges im Überblick

Offiziell startet der Camino Portugues in Lissabon und misst über 600 Kilometer. Ist heute in Foren, auf Social Media Plattformen, in Wanderführern oder in den Katalogen der Reiseanbieter vom „Camino Portugues“ die Rede, ist in der Regel jedoch nur der Streckenabschnitt mit Start ab Porto gemeint, auf den sich auch dieser Beitrag konzentriert und dabei die drei unterschiedlichen Hauptrouten unter die Lupe nimmt:

  1. Der traditionelle portugiesische Jakobsweg, der Camino Portugues Central – in obiger Karte rot gekennzeichnet – ist 245 Kilometer lang und verläuft durch das Landesinnere Portugals und Spaniens bis nach Santiago de Compostela.
  2. Der Camino Portugues da Costa (hellblau gekennzeichnet) ist insgesamt 185 Kilometer lang und endet im Ort Redondela, wo er in den Camino Portugues Central mündet und diesem rund 85 Kilometer lang bis in die Pilgerhauptstadt folgt. Wenngleich der Camino Portugues da Costa als küstennah bezeichnet wird, sollte der Name nicht darüber hinwegtäuschen, dass man hier immer wieder die Atlantikküste verlässt und stattdessen durch Dörfer und Ortschaften im Landesinneren wandert.
  3. Der noch relativ neue Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) hingegen (dunkelblau gekennzeichnet) sorgt für Atlantikfeeling pur. Mit seinen knapp 200 Kilometern Länge trifft auch er in Redondela auf den Camino Portugues Central, der dann die Richtung bis zum Ende des Jakobsweges in Santiago de Compostela vorgibt.

Zwei Wegvarianten

Neben diesen drei Hauptrouten stehen für die Planung des eigenen Jakobsweges noch zwei zusätzliche Varianten zur Verfügung:

  1. Die Variante da Braga (hellbraun gekennzeichnet) beginnt bereits in Porto und mündet nach rund 100 Kilometern in Ponte de Lima in den Camino Portugues Central. Wer die Abgeschiedenheit sucht, für den kann dieser Wegabschnitt zu Beginn der Jakobswegreise die passende Wahl sein.
  2. Die Variante Espiritual (gelb gekennzeichnet) bietet die Möglichkeit, ein Stück des portugiesischen Jakobsweges auf der Seeroute zurückzulegen. Sie liegt zwischen Pontevedra und Pontecesures, also auf einem Streckenabschnitt, wo bereits alle Hauptrouten vereint sind und kann daher für jeden Jakobswegreisenden auf dem Camino Portugues eine interessante Option sein.

Ein Jakobsweg für Anfänger und Fortgeschrittene

Doch ist es nicht nur das vielfältige portugiesische Jakobswegenetz, das den Camino Portugues für Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen attraktiv macht. Zur Beliebtheit tragen auch zahlreiche weitere gemeinsame Merkmale der drei Hauptrouten bei:

Hier sieht man die Brücke „Ponte Dom Luis I“, die in Porto über den Fluss Douro führt.
Die Küstenstadt Porto ist Startpunkt für alle Hauptrouten des Camino Portugues.
  • Auf den portugiesischen Jakobswegen hat man die Möglichkeit, gleich zwei Länder näher kennenzulernen: Portugal und Spanien.
  • Alle drei Hauptrouten zeichnen sich durch eine überschaubare Distanz von 245 bis 290 km aus.
  • Diese Distanz kann auch von Anfängern in der Regel binnen zwei Wochen zurückgelegt werden, ist aber ebenso für Jakobswegerfahrene, die nur wenig Zeit haben, interessant.
  • Die Wege verfügen über eine gute bis sehr gute Infrastruktur in Sachen Unterkünfte und Herbergen. Dadurch kann die Planung der Tagesetappen sehr flexibel erfolgen.
  • Die Wegbeschilderung ist fast überall nahezu lückenlos, so dass die Orientierung unterwegs vergleichsweise leichtfällt.
  • Der Schwierigkeitsgrad im Hinblick auf das Höhenprofil kann als moderat bezeichnet werden. Größere Höhenunterschiede müssen bis auf wenige Ausnahmen nicht überwunden werden.
  • Durch die Nähe zur Zivilisation und die relativ hohe Frequenz auf den Wegen selbst, ist das Unterwegssein sowohl auf dem Zentralweg als auch auf den Küstenrouten für Alleinreisende eine gute Option.

Wegprofile – die 3 Hauptrouten des Camino Portugues

Dass die drei Hauptrouten des portugiesischen Jakobsweg trotz vieler Gemeinsamkeiten aber auch sehr unterschiedlich sind, lassen die Ausführungen dieses Beitrages bereits erahnen. Und in der Tat:

Ob Camino Portugues Central, Camino Portugues da Costa oder der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) – jeder Weg hat seinen ganz eigenen Reiz und erfüllt unterschiedliche Erwartungen an die eigene Jakobswegreise. Bei der Entscheidung „Welcher Weg ist der richtige für mich?“ helfen die nachfolgenden Wegprofile mit Informationen zur Etappenplanung, Schwierigkeitsgrad und Infrastruktur.

Camino Portugues Central – der ländliche Weg

Hier sieht man die Karte des Jakobsweges Camino Portugues Central

Rund 245 Kilometer liegen zwischen Porto und Santiago de Compostela, wenn man sich für den regulären Camino Portugues Central entscheidet. Von dieser Route werden vor allem (aber nicht nur) diejenigen begeistern sein, die sich für Geschichte und Kultur interessieren. Wer also das Unterwegssein in malerisch ländlichen Gebieten mit dem Besuch historischer Stätten verbinden möchte, ist hier garantiert richtig.

Camino Portugues Central in 11 Etappen

Um die eigene Jakobswegreise auf diesem portugiesischen Jakobsweg so richtig zu genießen, sollte man sich jedoch mindestens zehn, besser vierzehn Tage Zeit nehmen. Wie dabei eine Etappenplanung aussehen könnte, zeigt nachfolgende Tabelle.

Etappevon - bisDistanz
Die Etappen durch Portugal
1Porto - Vilarinho27,5 km
2Vilarinho - Barcelos28 km
3Barcelos - Ponte de Lima36 km
4Ponte de Lima - Rubiaes18 km
5Rubiaes - Tui20 km
Die Etappen durch Spanien
6Tui - O Porrino16 km
7O Porrino - Redondela16 km
8Redondela - Pontevedra21 km
9Pontevedra - Caldas de Reis22 km
10Caldas de Reis - Padron19 km
11Padron - Santiago de Compostela24,5 km

Dank der guten Infrastruktur kann diese Beispielplanung jedoch jederzeit an die individuellen Bedürfnisse angepasst und einzelne Etappen verkürzt oder verlängert werden. Eine praktische Planungshilfe mit Übersicht zu Ortschaften und Distanzen sowie Tipps für die eigene Etappenplanung gibt es kostenlos im JakobswegReisen Shop. Einfach auf das Banner klicken und herunterladen:

Werbebanner für die Planungshilfe Etappenplanung für den Camino Portugues Central

Karte des Camino Portugues Central

Wer ein genaueres Bild davon erhalten möchte, wo sich welche Ortschaften entlang des Weges befinden, kann den Verlauf der gesamten Route in der untenstehenden GoogleMap nachverfolgen.

Google Maps

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Die roten Kreuze markieren dabei die Stationen, an denen der Camino Portugues Central mit den anderen beiden Hauptrouten bzw. den Varianten da Braga und Espiritual zusammentrifft. Darüber hinaus zeigen die blauen Kreuze, wo ein Streckenwechsel zwischen den drei Hauptrouten möglich ist, nämlich in Rates, Ponte de Lima und Valenca.

Wegprofil des Camino Portugues Central

Doch wie genau muss man sich nun den Camino Portugues Central vorstellen? Wo sind besonders attraktive Etappenziele? Welche Besonderheiten gibt es, welche Highlights? Das folgende Wegprofil klärt auf.

Der Camino Portugues Central in Portugal
Stationen: Porto > Vilarinho (27,5 km) > Barcelos (28 km) > Ponte de Lima (36 km) > Rubiaes (18 km) > Tui (20 km)

Der Startpunkt des Camino Portugues Central ab Porto ist die große Kathedrale inmitten der Stadt. Von hier aus sind es gut 27 Kilometer bis zum Tagesziel Vilarinho.

Auf den ersten rund 15 Kilometern verläuft die Route zum großen Teil auf Asphalt durch städtische und vorstädtische Gebiete. Wer diese meiden möchte, der fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis Maia und beginnt dort mit der Wander- und Pilgerschaft.

Auf diesem Bild sieht man eine Dorfstraße in Portugal mit alten Häusern bei blauem Himmel.
Charmante alter Dörfer prägen den Weg durch das Landesinnere.

Über Pflastersteine geht es dann weiter durch alte Dörfer, vorbei an kleinen Kirchen und an mit den typisch portugiesischen Keramikfliesen gekachelten Häusern. Kurz vor dem Etappenziel passiert man Vairao. Einige Jakobswegreisende entscheiden sich hier in der Herberge des alten Klosters zu übernachten, andere setzen den Weg fort und beenden die Etappe rund 1,5 Kilometer später in Vilarinho.

Von Vilarinho aus führt der Camino Portugues Central am nächsten Tag in das 28 Kilometer entfernte Barcelos. Auf angenehmen Wegen wandert man hier durch ländliche Regionen und trifft unterwegs in Sao Pedro de Rates auf das erste kulturelle Highlight des Tages: die Igreja de Sao Pedro de Rates. Sie gilt als eines der schönsten Gebäude romanischer Architektur in Portugal und liefert einen Vorgeschmack auf weitere Sehenswürdigkeiten, die das Tagesziel Barcelos noch bereithalten wird.

Auf diesem Foto sieht man die Igreja Romanica Sao Pedro de Rates, ein kulturelles Highlight auf dem Camino Portugues Central.
Das erste kulturelle Highlight auf dem Camino Portugues Central: die Igreja Romanica Sao Pedro de Rates

Neben dem Wahrzeichen Portugals – der Hahn von Barcelos – warten dort zahlreiche jahrhundertealte Fundstücke von der Römerzeit bis zum Mittelalter darauf entdeckt werden. Besonders empfehlenswert: das archäologische Freilichtmuseum in den Ruinen des ehemaligen Palastes der Herzöge von Barcelos.

Die nächste Station heißt Ponte de Lima. Bis dahin sind jedoch gut 36 Kilometer zurückzulegen. Es ist ein langer, aber kurzweiliger Streckenabschnitt an Feldern vorbei, durch Weinbaugebiete und kleine Waldstücke.

Pilgern und Wandern zwischen Kultur und Natur

Wer genau hinsieht, entdeckt am Wegrand nicht nur kleine Kapellen oder Kirchen, sondern auch charmante Details: Statuen in Mauerwerken, Bilder aus Keramik, unglaublich schöne Gemäuer und nicht zu vergessen: den Wegweiser zur Casa Fernanda in Vitorino dos Piaes.

Auf diesem Bild vom portugiesischen Jakobsweg sieht man ein in ein Mauerwerk gebettetes Bild von Jakobus.
Kleine Sehenswürdigkeit am Wegrand: Jakobusbild auf Keramikkacheln.

Diese oft als Kult und absolutes Muss auf dem portugiesischen Jakobsweg bezeichnete Herberge nutzen viele, die einen Etappenstopp auf dem langen Weg nach Ponte de Lima einlegen wollen. Alle anderen erreichen rund 12 Kilometer weiter ihr Tagesziel, direkt am Ufer des Flusses Lima gelegen.

Der wunderschönen Stadt mit ihrer mittelalterlichen Bogenbrücke wird nachgesagt, sie sei die älteste in Portugal und tatsächlich finden sich im Ort viele Anzeichen für eine glanzvolle Vergangenheit. Ein kleiner Bummel durch die Gassen lohnt sich somit auf jeden Fall.

Diese Bild zeigt den Blick auf den Rio Lima bei Ponte de Lima, Portugal.
Ponte de Lima, direkt am Ufer des Rio Lima gelegen, ist ein wunderbares Etappenziel.

Weinreben, Felder voller Wildblumen, wunderschöne Waldpfade, ein paar Dörfer und ein für den portugiesischen Jakobsweg ungewöhnlich starker Aufstieg zum „Alto de Portela Grande de Labruja“: Das sind die wichtigsten Kennzeichen der nächsten 18 Kilometer langen Etappe nach Rubiaes. Auf dem Weg dorthin hat man die Möglichkeit, einen Blick auf das Cruz dos Peregrinos zu werfen. An diesem Kreuz hinterlassen viele Pilger ihre Botschaften und Wünsche in Form von Steinen, Jakobsmuscheln, Fotografien, Figuren u.ä., bevor sie abwärts zum Tagesziel wandern.

Die letzten Kilometer durch Portugal

Nun läuft der Count-Down für die erste Hälfte des Camino Portugues Central. Die Zeit auf dem Jakobsweg in Portugal neigt sich langsam dem Ende zu. Von Rubiaes aus geht es in das rund 17 Kilometer entfernte Valenca. Bevor man dort jedoch über die Brücke den Fluss Mino und damit die spanisch-portugiesische Grenze überquert, lockt noch eine beeindruckende alte Festung zu einer Erkundungstour – ein hervorragendes letztes Fotomotiv in Portugal.

Hier sieht man ein Stück der mittelalterlichen Festung in Valenca, Portugal, mit Bäumen im Vordergrund und dahinter blauer Himmel.
Malerischer Eindruck in der Grenzstadt Valenca: die mittelalterliche Festung

Seit dem Start in Porto hat man nun rund 120 Kilometer und damit die Hälfte des portugiesischen Jakobsweges zurückgelegt. Zahlreiche landschaftliche und kulturelle Highlights werden ganz sicher in Erinnerung blieben, ganz bestimmt aber auch die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Portugiesen, die man allerorts erleben darf.

„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“
– Guy de Maupassant, französischer Schriftsteller und Journalist –

Die spanische Seite des Camino Portugues Central
Stationen: Tui > O Porrino (16 km) > Redondela (16 km)

Jetzt heißt es ¡bienvenidos! in Spanien, ¡bienvenidos! in Galicien.

Das Foto zeigt die Ponte Internacional – die internationale Brücke -, die über den portugiesisch-spanischen Grenzfluss Mino führt.
Sobald man die Ponte Internacional überquert hat, verläuft der Camino Portugues Central auf spanischem Boden.

Die Grenzstadt Tui ist die erste spanische Stadt auf dem Camino Portugues Central. Mit ihrem historischen Zentrum und der Kathedrale bietet sie Kulturinteressierten die passende Kulisse, um ein wenig in die spanische Geschichte der Romanik und Gotik einzutauchen, bevor das nächste Tagesziel O Porrino mit einem Kontrastprogramm aufwartet.

Die 16 Kilometer entfernte Industriestadt ist nicht gerade attraktiv, aber ein idealer Zwischenstopp für alle, die kürzere Etappen bevorzugen. Folgt man der ursprünglichen Streckenführung, läuft man einen Teil dieses Streckenabschnittes auf Asphalt durch ein unansehnliches Industriegebiet.

Zwischenzeitlich gibt es jedoch glücklicherweise eine Alternative durch das Naturgebiet „As Gandaras y Rio Louro“. Wer diese nicht verpassen will, sollte aber bei Orbenlle unbedingt auf die Ausschilderung achten oder im Zweifelsfalle Einheimische nach dem Weg fragen.

Auf diesem Foto sieht man Bäume und einen Bach im Naturgebiet As Gandaras y Rio Louro, das man auf dem portugiesischen Jakobsweg durchquert.
Natur statt Industriegebiet: alternative Route zwischen Tui und O Porrino.

Von O Porrino bis zum nächsten Stopp liegen 16 unaufgeregte Kilometer. Mal durch schöne landschaftliche Abschnitte, mal durch Streusiedlungen verläuft der Weg ohne besondere Höhepunkte. Mit einer Ausnahme: Der Anstieg kurz nach Mos auf 230 Meter und der Abstieg zur kleinen Küstenstadt Redondela.

Hier, an der Ria de Vigo, wo die beiden Küstenrouten des Camino Portugues auf den Zentralweg münden, gibt es nun erstmalig die Gelegenheit, einen Blick auf das Meer zu werfen und ein wenig Atlantikatmosphäre zu schnuppern, bevor die nächste Etappe ruft.

Zeichen des Jakobuskults
Stationen: Redondela > Pontevedra (21 km) > Caldas de Reis (22 km) > Padron (19 km) > Santiago de Compostela (24,5 km)

Noch gut 85 Kilometer bis nach Santiago de Compostela.

Nun steht Pontevedra auf dem Programm und bis zur Ankunft 21 abwechslungsreiche Kilometer. Ungewohnte Fernblicke Richtung Küste wechseln sich auf dieser Route mit malerischen Eindrücken und Waldstücken wie aus dem Bilderbuch ab.

Das Foto zeigt den Blick auf die Ria de Vigo, im Vordergrund Bäume, dazwischen Wasser, dahinter hügeliges Gelände und blauer Himmel.
Ausblick auf die Ria de Vigo in der Nähe von Pontevedra.

Darüber hinaus fällt jedoch noch etwas anderes auf. Immer häufiger sieht man neben der Wegmarkierung weitere „Jakobswegzeichen“: Pilgerstäbe, Muscheln, kleine Gedenkstätten, große Pilgerstatuen, dekorative Wanderschuhe und sogar eine mobile Stempelstelle, an der man sich einen „bleibenden Eindruck“ in den Pilgerpass eintragen lassen kann.

LESETIPP: Der Beitrag „Der Pilgerausweis für den Jakobsweg“ informiert ausführlich über das beliebte Pilgerdokument und die Stempelvergabe.

Es wird deutlich: Santiago rückt näher und ganz besonders ist dies in Pontevedra selbst zu spüren. Die Stadt war früher für Pilger ein wichtiges Etappenziel und Bauten wie die Capela Virxe Peregrina symbolisieren bis heute die Verbundenheit zum Jakobuskult.

Auf diesem Bild sieht man zwei Pilger auf einem breiten unbefestigten Weg laufen, an dessen Ende ein Baum steht.
Großartige Landschaft, blauer Himmel: So macht das Wandern auf dem Jakobsweg richtig Spaß.

Meist auf wenig befahrenen kleinen Straßen und Schotterpisten erreicht man das nächste Tagesziel Caldas de Reis. Bekannt für ihre Thermalquellen ist diese Stadt der richtige Ort für alle, die sich nach einem Wellnesstag sehnen oder auch einfach nur einmal ein wohltuendes Fußbad nehmen wollen.

Endspurt nach Santiago de Compostela

Entspannt geht es bei der vorletzten Etappe dann durch eine landschaftlich reizvolle Umgebung bis nach Padron. Der Ort gilt als einer der bedeutendsten auf diesem portugiesischen Pilgerweg. Den Grund kann man in der Kirche von Santiago de Patron besichtigen. Dort verbirgt sich unter dem Altar ein Granitblock, der sogenannte „Pedron“. An diesem wurde Überlieferungen zu folge das Boot mit dem Leichnam des Apostels Jakobus befestigt, bevor seine Überreste schließlich die letzten rund 25 Kilometer bis nach Santiago de Compostela auf dem Landweg zurücklegten, über den heute Pilger und Wanderer aus aller Welt in der Pilgerhauptstadt eintreffen.

Dieses Foto zeigt die Kathedrale in Santiago de Compostela, Ziel aller, die auf dem Jakobsweg pilgern.
Eine 245 Kilometer lange Jakobswegreise geht an der Kathedrale in Santiago de Compostela zu Ende.

Angekommen an der Kathedrale in Santiago de Compostela ist die wunderbare Reise auf dem Camino Portugues Central zu Ende.

GPS-Daten für den Camino Portugues Central

Der Camino Portugues Central ist entlang der gesamten Route mit Muschelsymbolen und Pfeilen gut markiert, dennoch kann es sinnvoll sein, eine Navigationshilfe zu Hand zu haben. Wer hier keine physischen Karten im Gepäck mitführen will, hat im JakobswegReisen Shop die Möglichkeit, die GPS-Daten kostenlos herunterzuladen. Einfach auf das Banner klicken:

GPS-Daten für den Camino Portugues Central Banner

Doch wie fit sollte man sein, um sich den Jakobswegtraum auf dem Camino Portugues Central zu erfüllen? Welche Anforderungen stellt der Weg an die Kondition? Das Höhenprofil gibt Aufschluss.

Schwierigkeitsgrad und Höhenprofil des Camino Portugues Central

Porto – Santiago de Compostela
Distanz ca. 245 Kilometer
Min. 0 m . Max ca. 400 m

Hier sieht man das Höhenprofil des Camino Portugues Central.
Auf dem Camino Portugues Central geht es zwar ständig Auf und Ab, aber mit in der Regel moderaten Höhenunterschieden.

Der erste Blick auf das Höhenprofil des Camino Portugues Central suggeriert ein ständiges Auf und Ab, dennoch lässt sich dieser Weg relativ entspannt zurücklegen. Bei genauerer Betrachtung bewegt man sich hier nämlich selten jenseits der 200 Meter-Marke – wenngleich man durchaus auch bei kleineren Höhendifferenzen ab und zu einmal ins Schwitzen kommen kann.

Doch richtig schweißtreibend wird es auf der regulären Route lediglich zwischen Ponte de Lima und Rubiaes. Rund 400 Höhenmeter müssen bewerkstelligt werden, um mit dem „Alto de Portela Grande de Labruja“ den im wahrsten Sinne des Wortes „Höhepunkt“ des Camino Portugues Central zu überwinden, bevor man das nächste Tagesziel erreicht und sich von den Anstrengungen erholen kann.

Pilgerherbergen und andere Unterkünfte

Apropos Tagesziel. Ein großer Pluspunkt des Camino Portugues Central ist die gute Infrastruktur. Übernachtungsmöglichkeiten in Herbergen und pilgerfreundlichen Unterkünften gibt es fast überall entlang des Weges. Eine Übersicht findet man im Unterkunftsverzeichnis im JakobswegReisen Shop. Am besten gleich auf das Banner klicken und kostenlos herunterladen:

Banner für Download Unterkünfte auf dem Camino Portugues Central

Ergänzend dazu erhält man sowohl für die Vorbereitungen als auch für Unterwegs auf der folgenden GoogleMap einen guten Überblick, wo die auf Pilger ausgerichteten Unterkünfte entlang des Camino Portugues Central zu finden sind:

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Sollte es dort dennoch einmal zu saisonbedingten Engpässen kommen oder man sich ein bisschen mehr Komfort für die Nachtruhe wünschen, bieten auch kleine Pensionen und Hotels in der Regel jede Menge Ausweichmöglichkeiten. Ein großes Angebot findet man hier jederzeit auf den einschlägigen Buchungsportalen im Internet.

LESETIPP: Wichtige Infos zu Pilgerherbergen und sonstige Übernachtungsmöglichkeiten auf Jakobswegen gibt es zum Nachlesen im Beitrag „Jakobsweg Pilgerherbergen und andere Unterkünfte“.

Camino Portugues Central – ein Fazit

Der kleine Rundgang über den Camino Portugues Central dürfte eines deutlich gemacht haben: Dieser portugiesische Jakobsweg bietet nicht nur natürliche Schönheiten in ländlicher Umgebung, sondern gewährt wie keine anderen der drei Hauptrouten unzählige geschichtsträchtige Einblicke in die lange Tradition dieses Pilgerweges. Dieser Jakobsweg hat Platz 2 in der Pilgerstatistik wirklich verdient.

Camino Portugues da Costa – der küstennahe Weg

Das Bild zeigt die Route des portugiesischen Jakobsweges da Costa.

Nicht der Camino Portugues Central, sondern der Camino Portugues da Costa soll der Jakobsweg der Wahl sein? Dann herzlich Willkommen zu einer kleinen Rundreise auf diesem beliebten portugiesischen Jakobsweg, der Platz drei in der Pilgerstatistik belegt.

Wer sich für diese Route entscheidet, stellt gleich zu Beginn fest: der Name ist nicht gleich Programm. Vielmehr folgt man hier einer Mischung von küsten(nahen) Strecken, Landstraßen und Waldpfaden. Doch wer Portugals und Spaniens ländliche Gebiete ebenso kennenlernen möchte, wie die Regionen mit Meerblick, kommt hier sicher auf seine Kosten.

Camino Portugues da Costa Etappenplanung

Die 270 Kilometer lange Wander- und Pilgerreise verläuft die ersten rund 185 Kilometer auf dem Camino Portugues da Costa und mündet dann bei Redondela in den Camino Portugues Central. Um die gesamte Route zurückzulegen, benötigt man je nach Kondition 10 bis 14 Lauftage. Eine beispielhafte Etappenplanung sieht man in dieser Tabelle:

Etappevon - bisDistanz
Etappen auf dem Camino Portugues da Costa
1Porto - Vila do Conde28,5 km
2Vila do Conde - Esposende24 km
3Esposende - Viana do Castelo25,5 km
4Viana do Castelo - Vila Praia de Ancora18,5 km
5Vila Praia de Ancora - Fährfahrt - A Guarda12,5 km
6A Guarda - Mougas (Porto Mougas)19,5 km
7Mougas (Porto Mougas) - Nigran/A Ramallosa16,5 km
8Nigran/A Ramallosa - Vigo23 km
Ab Redondela weiter auf dem Camino Portugues Central
9Vigo - Redondela - Arcade23 km
10Arcade - Pontevedra13 km
11Pontevedra - Caldas de Reis22 km
12Caldas de Reis - Padron19 km
13Padron - Santiago de Compostela24,5 km

Wer sich die einzelnen Tagesetappen lieber selbst zusammenstellen möchte, findet eine kostenlose Planungshilfe für die Vorbereitung im JakobswegReisen Shop. Dazu einfach auf das Banner klicken:

Etappenplanung für den Camino Portugues da Costa Downloadbanner

Mit dieser praktischen Übersicht zu Ortschaften und Distanzen lassen sich die Etappen ganz einfach individuell planen.

Camino Portugues da Costa in der Kartenansicht

Den Verlauf der beliebten Küstenroute kann man der folgenden GoogleMap entnehmen. In ihr sind nicht nur die Strecke selbst und die einzelnen Stationen gekennzeichnet, sondern auch die Positionen, von wo aus bei Bedarf ein Streckenwechsel auf den Camino Portugues Central erfolgen kann (vgl. blaue Kreuzsymbole). Darüber hinaus erkennt man anhand der roten Kreuzsymbole auch, wo der Camino Portugues da Costa in den Zentralweg mündet und an welcher Stelle man die Möglichkeit hat, den Weg zur Variante Espiritual einzuschlagen.

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Der Routenverlauf des Camino Portugues da Costa

Ist der Camino Portugues da Costa aber wirklich der passende Jakobsweg? Kann er die Erwartungen an die eigene Jakobswegreise erfüllen? Bei der Beantwortung dieser Frage hilft der Blick auf das folgende Wegprofil.

Ländlicher Start in Portugal
Stationen: Porto > Vila do Conde (28,5 km) > Esposende (24 km) > Viana do Castelo (25,5 km)

Wie vorstehend erwähnt, ist der Camino Portugues da Costa kein reiner Küstenweg, sondern bietet jede Menge ländlichen Charme. Hier darf man sich auf vielfältige Eindrücke freuen. Der Start ist jedoch erst einmal recht unspektakulär.

Von Porto bis zum Tagesziel Vila do Conde liegen rund 28 Kilometer und gleich zu Beginn ein zwölf Kilometer langer Gang durch Vorstadtgebiete. Es ist ein Streckenabschnitt, den viele gerne umgehen. Zwei Alternativen sind heute verbreitet: der Start auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) oder die Fahrt mit der Metro bis zum Flughafen Porto (Station Pedras Rubras) und erst von dort aus zu Fuß weiter auf dem Camino Portugues da Costa.

Wählt man letztere Alternative, so hat man nach 25minütiger Fahrt die städtische Umgebung hinter sich gelassen und gleichzeitig die Länge der ersten Etappe auf verträgliche 16 Kilometer gekürzt. Nun kann sie losgehen, die Reise auf dem „küstennahen“ Jakobsweg.

Hier sieht man eine Pilgerin auf dem Camino Portugues an einer Landstraße, ein zerfallenes Haus im Hintergrund.
Der Camino Portugues da Costa startet erst einmal im Landesinnneren.

Kleine Streusiedlungen, Felder und kurze Waldstücke bestimmen den ersten Tag, der kurz nach dem Überqueren des Rio Ave in Vila do Conde zu Ende geht. Wer einen ersten Blick auf den Atlantik werfen möchte, verbringt den Abend gemütlich am Strand oder man besichtigt ein paar Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Kloster Santa Klara oder das alte Aquädukt.

Von Vila do Conde führt der Weg am zweiten Tag weiter in das 24 Kilometer entfernte Esposende – Küstenatmosphäre inklusive. Gut ein Drittel der Strecke – zwischen Povoa de Varzim und Agucadoura wandert man hier mit Meerblick. Danach befindet man sich in einer von Landwirtschaft geprägten Umgebung, die man auf kleineren, glücklicherweise wenig befahrenen Straßen durchquert. Vorbei an großen Gemüse- und Obstfeldern landet man schließlich am Rande von Apulia, das sich ideal für eine kleine Pause eignet, bevor man Esposende, das Tagesziel, erreicht.

Auf diesem Bild sieht man die Igreja Matriz de São Miguel de Apúlia in Portugal.
Der Platz vor der Igreja Matriz de Sao Miguel de Apulia eignet sich wunderbar, um eine kleine Rast einzulegen.
Zu Besuch in Viana de Castelo

Dort, wo der Rio Cavado in den Atlantischen Ozean mündet, lässt sich die Küstenatmosphäre erneut genießen, bevor der Camino Portugues da Costa in den nächsten Tagen vor allem Portugals „innere Werte“ präsentiert.

Auf dem dritten, 25 Kilometer langen Streckenabschnitt bis Viana do Castelo durchkreuzt man viele kleine Dörfer, erhält einen Eindruck vom ländlichen Lebensumfeld der Portugiesen und – wenn man Spaß daran hat – viele Kontaktmöglichkeiten mit den freundlichen Landesbewohnern, die am Wegrand „bom caminho“ wünschen.

Hier sieht man eine kleine Brücke bei Castelo do Neiva
Schön und abwechslungsreich: Landschaftsbilder auf dem Camino Portugues da Costa.

Es ist eine Atmosphäre des „Willkommenseins“, die man auch bei Ankunft in Viana do Castelo und beim Gang durch die engen Gassen der Altstadt, spüren kann. Schnell wird deutlich: Das ist ein Ort, an dem man gerne verweilt. Viele Cafés, Bars und Restaurants laden dazu ein, einfach nur den Moment zu genießen und das Treiben um sich herum zu beobachten bis die Nacht beginnt.

Aber natürlich gibt es auch hier einiges Sehenswertes. Eine der Attraktionen ist zweifellos die Santa Luzia-Basilika hoch oben auf dem gleichnamigen Berg im Norden der Stadt, von wo aus man einen fantastischen Ausblick über die Stadt und das Umland hat.

Hier sieht man eine Gasse in Viana do Castelo, einem Küstenort auf dem Camino Portugues da Costa.
Viana do Castelo: eine der schönsten Küstenorte entlang der Route.

Bevor man Viana do Castelo am nächsten Tag wieder verlässt, sollte man aber unbedingt noch den Praca da Republica besuchen, der als einer der malerischsten mittelalterlichen Plätze Portugals gilt. Für Kultur- und Architekturinteressierte ist sicher das dort befindliche gotische Rathaus mit dem Renaissancebrunnen von Interesse und nebenbei kann man sich – je nach Wochentag – vielleicht sogar mit kulinarischen Leckereien auf dem Bauernmarkt für den Tag eindecken. Schließlich sind gut 18 Kilometer bis zum nächsten Etappenziel Vila Praia de Ancora zurückzulegen.

Grenzen überwinden auf dem Camino Portugues da Costa
Stationen: Viana do Castelo > Vila Praia de Ancora (18,5 km) > Caminha (8,5 km) > A Guarda (4 km)

Das Landschaftsbild ähnelt dem des Vortages. Durch Dörfer oder am Rande von Siedlungen ist Asphalt der vorherrschende Untergrund unter den Füßen, unterbrochen von kurzen Waldstücken. Dann endlich, bei Ankunft in Vila Praia de Ancora, hat man wieder freie Sicht auf die Küste. Ein Anblick, den man ab jetzt wieder häufiger vor Augen hat. Zum Beispiel beim Gang ins acht Kilometer entfernte Caminha, dem letzten Ort in Portugal.

Hier sieht man einen Mann mit Rucksack, der sehnsüchtig auf das Wasser blickt.
Kurz vor der portugiesisch-spanischen Grenze ist man der Küste wieder ganz nah.

Dort angekommen steht der Grenzübergang nach Spanien auf dem Programm. In der Regel erfolgt dieser heute mit dem Boot über den Rio Mino – oder portugiesisch Rio Minho.

TIPP: Die Abfahrtszeiten richten sich nach den Gezeiten. Hier ist es empfehlenswert, sich im Vorfeld über die aktuelle Situation zu erkundigen, um den Weg bis zur Ankunft an der Abfahrtstelle des Boots rechtzeitig zu planen.

Verlässt man das Boot nach Überqueren des Flusses, befindet man sich auf spanischem Boden. Rund 4 Kilometer später, nach einem etwas schweißtreibenden Fußmarsch mit traumhaftem Panoramablick auf die Flussmündung des Rio Mino trifft man in A Guarda ein. Es handelt sich hierbei um ein wunderschönes Fischerdorf, das sich als Etappenstopp hervorragend eignet und in dem man sich schon einmal auf die nächsten Küstenkilometer einstimmen kann.

Küstenkilometer auf dem „küstennahen“ portugiesischen Jakobsweg
Stationen: A Guarda > Mougas (Porto Mougas) (19,5 km) > Nigran/A Ramallosa (16,5 km) > Vigo (23 km) > Redondela (15 km)

Zwischen A Guarda und Mougas verdient sich nun der Camino Portugues da Costa wirklich seinen Namen. Der Blick kann hier den ganzen Tag über immer wieder hinaus aufs Meer bis zum Horizont schweifen und trifft dabei unterwegs auch noch auf ein echtes kulturelles Highlight direkt an der Küste: In Oia wartet das alte ehemalige Zisterzienserkloster Mosteiro de Santa Maria de Oia darauf, besichtigt zu werden. Es besticht dabei nicht nur durch seine uralten um das Jahr 1100 erbauten Mauern, sondern auch durch seine Lage unmittelbar am Meer.

Das Bild zeigt das Zisterzienserkloster Mosteiro de Santa Maria de Oia.
Kulturelles Highlight: das alte Kloster bei Oia.

Nach so viel Küstenkulisse ist es nun an der Zeit, das Augenmerk wieder Richtung Landesinnere zu lenken – zumindest für einen kurzen Moment. Der rund 16 Kilometer lange Weg nach Nigran/A Ramallosa steht bevor und mit ihm eine kleine Wanderung über einen rund 100 Meter hohen Bergzug bis nach Baiona. Der kleine, in der Hauptsaison sehr touristische, aber dennoch schöne Ort, lädt mit seiner Altstadt, dem Hafen und der alten Festungsanlage zu einer kleinen Erkundungstour ein. Noch einmal Küstenatmosphäre hautnah genießen, denn auf den letzten Kilometern des Tages bis A Ramallosa entfernt man sich Schritt für Schritt von den Weiten des Atlantischen Ozean.

Vigo: ein kleiner Kulturschock

Die nächsten Stationen auf dem Camino Portugues da Costa liegen an der Ria de Vigo, aber nur selten erhascht man von Weitem noch die Sicht auf das Wasser. Auf dem Streckenabschnitt von A Ramallosa durch die Gemeinde Nigran bis nach Vigo läuft man vielmehr auf Straßen vorbei an alten Landhäusern, dann durch das Vorstadtgebiet Vigos, um schließlich nach gut 23 Kilometern in der bevölkerungsreichsten Stadt Galiciens anzukommen.

Hier sieht man den Hafen von Vigo, einer Großstadt in Spanien, in dem kleine Boote und Yachten liegen.
Die Großstadt Vigo zeigt sich in den Gassen der Altstadt und am Yachthafen beschaulicher, als man es erwartet.

Das Treiben in der großen Industriestadt mit ihrem Fischerei- und Containerhafen gleicht nach den eher kleinen, beschaulichen Ortschaften der vergangenen Tage einem Kulturschock. Und dennoch: Wer sich auf Vigo einlässt, durch die Straßen der Altstadt bummelt und in einem der vielen Restaurants die typischen Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte kostet, wird auch diese Station auf dem Camino Portugues da Costa schätzen.

Das nächste und gleichzeitig letzte Etappenziel auf dem Camino Portugues da Costa heißt Redondela. Erneut müssen einige Kilometer durch die Stadtviertel Vigos zurückgelegt werden, doch dann wird es endlich grüner und durch bewaldete Regionen nähert man sich diesem „Treffpunkt“, an dem alle Hauptrouten des portugiesischen Jakobsweg zusammenlaufen.

Hier sieht man einen Wegweiser mit der Schrift Camino Portugues pola Costa.
In Redondela endet der Camino Portugues da Costa.

Ab jetzt folgt der Camino Portugues da Costa dem Zentralweg – dem Camino Portugues Central – der zu Beginn dieses Beitrags bereits näher beschrieben wurde. Nur noch 85 Kilometer, dann hat man das Ziel erreicht: Santiago de Compostela.

„Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel.“
– Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin –

GPS-Daten für den Camino Portugues da Costa

Wie beim traditionellen Camino Portugues Central kann man sich auch auf dem Camino Portugues da Costa in der Regel auf die Wegbeschilderung verlassen. Dennoch kann es sinnvoll sein, für den Fall der Fälle eine zuverlässige digitale Unterstützung dabei zu haben. Die GPS-Daten für die gesamte Route gibt es im JakobswegReisen Shop. Zum kostenlosen Herunterladen einfach auf das Banner klicken:

GPS-Daten für den Camino Portugues da Costa

Camino Portugues da Costa Höhenprofil

Porto – Redondela
Distanz ca. 185 Kilometer
Min. ca. 0 m . Max ca. 200 m

Hier sieht man das Höhenprofil des Camino Portugues da Costa.
Trotz einiger „Höhepunkte“ halten sich die Anstrengungen auf dem da Costa in Grenzen.

Der Camino Portugues da Costa von Porto bis Redondela verläuft bis auf wenige Ausnahmen eher flach und erreicht in der Spitze gerade einmal knapp 200 Höhenmeter. Anstrengendere Passagen müssen hier nur kurz vor Baiona und Redondela überwunden werden, so dass man sich bei dieser Route des portugiesischen Jakobsweges auf eine entspannte Zeit freuen kann.

Übernachten auf dem Camino Portugues da Costa

Entspannt stellt sich dann in der Regel auch die Übernachtungssituation auf diesem Weg dar. Nachdem der Camino Portugues da Costa in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, gibt es neben einigen öffentlichen und kirchlichen Herbergen vor allem viele neuere private Herbergen mit zum Teil sehr komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten.

Ein Unterkunftsverzeichnis mit Kontaktdaten gibt es kostenlos im JakobswegReisen Shop. Direkt hier auf das Banner klicken und herunterladen:

Werbebanner Unterkünfte auf dem Camino Portugues da Costa

Darüber hinaus sind in der folgenden GoogleMap die Herbergen und pilgerfreundlichen Unterkünfte gekennzeichnet. Praktisch für die Planung, aber auch um unterwegs im Blick zu haben, wo das nächste Bett zu finden ist.

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TIPP: Aufgrund der Küstennähe können in der Hauptsaison die Zimmerkontingente schon einmal knapp werden, da die Region auch von vielen Sommerurlaubern besucht wird. Daher kann es gerade in dieser Zeit sinnvoll sein, sich seine Unterkunft – soweit dies seitens der Herbergen möglich ist – schon am Vortag zu sichern.

Unterwegs auf dem Camino Portugues da Costa – ein kleines Resümee

Ein Blick auf den Routenverlauf des Camino Portugues da Costa hat gezeigt, dass Atlantikfans hier einige Möglichkeiten bekommen, sich eine frische Brise um die Nase wehen zu lassen. Die vorstehenden Ausführungen zeigen aber auch, dass man den Camino Portugues da Costa nicht ganz wörtlich nehmen darf, da die Route auch viele ländliche Regionen durchquert. Dennoch: Das Küstenfeeling gepaart mit ländlichem Charme und reizvollen Dörfern fern ab der Küste machen diesen Weg gehenswert.

Wer nun aber doch Lust auf mehr Meer hat, sollte noch den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) näher betrachten, bevor eine Entscheidung zu der Frage „Welcher Camino Portugues ist der richtige für mich?“ getroffen wird.

Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) – der „wahre“ Küstenweg

Karte des Camino Portugues Küstenwegs (Senda Litoral)

Der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Camino Portugues da Costa: Beide teilen sich immer wieder – punktuell oder auch manchmal über einige Kilometer hinweg – den gleichen Weg sowie die wichtigsten Stationen entlang der Küste. Städte wie Vila do Conde, Esposende, Viana do Castelo, Caminha, A Guarda, aber auch Oia, Baiona, Nigran/A Ramallosa und nicht zu vergessen Vigo lernt man auf beiden Routen kennen.

Dennoch kann der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) gerade bei Küstenliebhabern mit einigen besonderen Küstenmomenten und „exklusiven“ Schauplätzen punkten, die man auf dem Camino Portugues da Costa verpasst.

Die Etappen des Camino Portugues Küstenwegs (Senda Litoral)

Der Weg von Porto nach Santiago de Compostela über den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) hat eine Gesamtlänge von 285 Kilometern. Nach knapp 200 Kilometern mündet er – wie auch der Camino Portugues da Costa – in Redondela in den Camino Portugues Central, auf dem die letzten 85 Kilometer bis Santiago de Compostela zurückgelegt werden. 10 bis 14 Tagesetappen genügen in der Regel, um die gesamte Strecke zurückzulegen. Ein Beispiel für eine Etappenplanung sieht man in der folgenden Tabelle:

Etappevon - bisDistanz
Etappen auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)
1Porto - Angeiras24 km
2Angeiras - Povoa de Varzim14,5 km
3Povoa de Varzim - Marinhas25 km
4Marinhas - Viana do Castelo21,5 km
5Viana do Castelo - Caminha28,5 km
6Caminha - Fährfahrt - Mougas (Porto Mougas)26 km
7Mougas (Porto Mougas) - Nigran/A Ramallosa17,5 km
8Nigran/A Ramallosa - Vigo22,5 km
Ab Redondela weiter auf dem Camino Portugues Central
9Vigo - Redondela - Arcade23 km
10Arcade - Pontevedra13 km
11Pontevedra - Caldas de Reis22 km
12Caldas de Reis - Padron19 km
13Padron - Santiago de Compostela24,5 km

Für alle, die jedoch ihre eigene individuelle Etappenplanung erstellen möchten, steht im JakobswegReisen Shop die praktische Planungshilfe zur Verfügung. Einfach auf das Banner klicken und herunterladen. Selbstverständlich kostenlos!

Etappenplanung für den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) Banner

Routenverlauf des Camino Portugues Küstenwegs (Senda Litoral) in GoogleMaps

Der Blick auf die nachfolgende GoogleMap zeigt: Der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) verspricht eine Jakobswegreise direkt am Atlantik entlang:

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Wer mit einem Streckenwechsel auf den ländlichen Camino Portugues Central liebäugelt, kann an den blauen Kreuzsymbolen erkennen, wo ein Wechsel sinnvoll ist. Ergänzend zeigen die roten Kreuzsymbole, wo der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) in den Camino Portugues Central mündet und wo die Variante Espiritual abzweigt.

Wegbeschreibung des Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)

Doch wie kann man sich den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) nun vorstellen? Was ist das Besondere an dieser Wegstrecke? Welche Küsten-Highlights darf man erwarten?

Auf dem Holzweg an Portugals Atlantikküste
Stationen: Porto > Angeiras (24km) > Povoa de Varzim (14,5 km) Marinhas (25 km) > Viana do Castelo (21,5 km)

Während die erste Etappe des Camino Portugues da Costa im Landesinneren verläuft, startet der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) bereits auf den ersten 24 Kilometern von Porto bis nach Angeiras mit Küstenfeeling pur.

Schon nach wenigen Schritten bewegt man sich auf dieser Route am Ufer des Rio Douro entlang bis zum alten Leuchtturm, an dessen Mauern man – je nach Wetterlage – die Launen des Atlantiks aus unmittelbarer Nähe erleben kann. Ein schöner Platz für ein Erinnerungsfoto vom Start der Reise am Meer. Aber Vorsicht, dass man nicht von einer kalten Dusche überrascht wird!

Hier sieht man den alten Leuchtturm bei Porto bei strahlend blauem Himmel.
Einstimmung auf den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) am alten Leuchtturm in Porto.

An Sandstränden vorbei geht es weiter nach Matosinhos, einst wichtiger Wallfahrtsort mit der Wallfahrtskirche do Bom Jesus de Matosinhos, heute vor allem Hafen- und Industriestadt. Wer nicht nur vorbei, sondern mitten durch geht, riecht den Duft von gegrilltem Fisch, der in der Luft liegt. Und tatsächlich: In so mancher Seitenstraße laden rustikale Fischrestaurants mit großen Grills Fischliebhaber dazu ein, den frischen Fang zu genießen.

Der offizielle Wegverlauf jedoch meidet dieses kulinarische Ereignis und verläuft direkt über die Brücke am Rio Leca und dann immer weiter direkt an der Küste entlang auf dem für diesen portugiesischen Jakobsweg so typischen Untergrund: Holzbohlen. Bis zum Tagesziel Angeiras reihen sich hier kilometerlang Holzlatten an Holzlatten, damit man dem Ufer so nah wie möglich sein kann und dennoch nicht im Sand oder in den Dünen laufen muss.

Auf diesem Bild sieht man einen Weg aus Holzbohlen, der an der portugiesischen Küste entlang führt.
Kilometerweit führt der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) über Holzbohlen.
TIPP: Der Gang über den harten Holzbohlenweg kann sich an den Füßen und Sohlen schnell bemerkbar machen. Wer die Möglichkeit hat, sollte auf solchen Strecken eher zu Turn- oder leichten Trekkingschuhen mit guter Dämpfung greifen anstatt zu festen Wanderschuhen.

Von Fischerdörfern und weiten Stränden

Nach einer ersten Nacht, die die meisten auf dem Campingplatz Angeiras verbringen, geht es bei der zweiten Etappe überschaubare 14,5 Kilometer weiter über das reizende Fischerdorf Vila Cha mit seinen bunten Fischerhütten und Vila do Conde bis nach Povoa de Varzim – stets direkt in unmittelbarer Nähe zum Atlantik.

Auf diesem Foto sieht man bunte Fischerhütten im Fischerdorf Vila Cha, Portugal.
Reizend: Bunte Fischerdörfer an der Küste Portugals

Die Distanz bis zum nächsten Tagesziel Marinhas beträgt 25 Kilometer und wie man es von einem echten Küstenweg erwarten darf, prägen auch hier vor allem blaues Wasser und weißer Sand das Bild. Doch wer von diesen Eindrücken schon begeistert ist, wird auf den folgenden 21 Kilometern bis zum nächsten Etappenziel Viana do Castelo ganz aus dem Häuschen sein.

Rund um den Praia do Rodanho findet man sich an einem der schönsten Strandabschnitte wieder: eine wunderbare Dünenlandschaft soweit das Auge reicht und dahinter das im Sonnenlicht schimmernde Meerwasser mit seinen wogenden Wellen. Ein Traum.

Auf dem Bild sieht man die Dünenlandschaft des Praia do Rodanho, die man nur auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) bewundern kann.
Die Dünen rund um den Praia do Rodanho sind einfach traumhaft.

Ein Traum ist denn auch das Tagesziel Viana do Castelo selbst. Wer sich genau umsieht, wird schnell verstehen, wieso diese kleine Stadt eine der hübschesten in ganz Nordportugal ist. Kleine Gassen, der Fischereihafen und jede Menge Sehenswürdigkeiten sorgen für einen kurzweiligen Aufenthalt. Dann geht die Reise entlang der Küste Portugals aber auch schon weiter.

Gemeinsamer Grenzübertritt auf der Küstenroute des Camino Portugues
Stationen: Viana do Castelo > Caminha (28,5 km) > Fährfahrt > Porto Mougas (26 km) > Nigran/A Ramallosa (17,5 km) > Vigo (22,5 km) > Redondela (15 km)

Die nächste Station heißt Caminha und liegt rund 28 Kilometer entfernt. Fast immer in unmittelbarer Ufernähe schweift der Blick während der Wanderschaft raus aufs Meer bis zum Horizont und bleibt dabei ganz bestimmt an einem Motiv hängen, das man so auch nur auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) bewundern kann: alte Steinmühlen am Küstenrand.

Auf diesem Foto sieht man eine alte Steinmühle, die in Portugal am Uferrand des Atlantiks steht.
Eindrucksvolles Motiv: eine von vielen alten Steinmühlen am Ufer der portugiesischen Küste.

Dann, ab Caminha, ist jedoch der Punkt erreicht, ab dem sich beide Küstenrouten – der Camino Portugues da Costa und der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) – für eine ganze Weile einen Weg teilen.

In Caminha überqueren beide den Rio Mino und damit den Grenzübergang zwischen Portugal und Spanien. Wenngleich sich unmittelbar nach Ankunft am anderen Ufer die Wege nochmals trennen, dauert es nicht lange bis zum nächsten Treffen. In A Guarda, einem bunten Fischerort, bekannt für seine Langusten und ein Eldorado für Liebhaber von Meeresgetieren, ist man wieder vereint und eine gemeinsame Zeit an der Küste beginnt.

Auf diesem Bild sieht man die bunte Häuserkulisse von A Guarda, einem Fischerort in Galicien, Spanien.
Der bunte Fischerort A Guarda lädt Liebhaber von Meeresgetier zum Langustenessen ein.

Es ist eine Zeit, in der nun auch die Jakobswegreisenden auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) lernen, wie sich der „küstennahe“ Camino Portugues da Costa anfühlen kann. Zwischen A Guarda und Porto Mougas rückt das Meer in die Ferne, die langen Sandstrände der vergangenen Tage sucht man vergeblich. Stattdessen bewegt man sich immer wieder auf Landstraßen und durch kleine Siedlungen. Der liebgewonnene Küstencharme verblasst – aber glücklicherweise nur an diesem Tag.

„Exklusiver Meerblick“

Ab Porto Mougas verläuft der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) schließlich wieder auf seiner eigenen Route und erfüllt erneut alle Erwartungen an einen echten Küstenweg. Über den beliebten Badeort Baiona und Nigran/A Ramallosa gelangt man in die große Hafenstadt Vigo und genießt dabei 40 Kilometer lang „exklusiven“ Meerblick.

Hier sieht man ein Foto mit Blick auf den Atlantik vor Vigo, Spanien, den man auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) hat.
Wunderbare Meerblicke wie hier vor Vigo prägen den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral).

Doch nicht nur am Tag, sondern auch am späten Abend, wenn die Sonne langsam untergeht oder am frühen Morgen, bietet der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) unvergessliche Momente. Küstenmomente, die sich nun jedoch langsam dem Ende zuneigen.

Noch 15 Kilometer bis Redondela, 15 Kilometer, bevor die Reise auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) enden wird und man die letzten 85 Kilometer bis Santiago de Compostela auf dem Camino Portugues Central entlangwandert.

Hier sieht man ein Bild vom Sonnenuntergang am Hafen von Baiona, einem Etappenziel des Camino Portugues Küstenwegs.
Und wieder neigt sich ein Tag auf dem portugiesischen Jakobsweg dem Ende zu.

Es wird Zeit für ein paar letzte, sehnsüchtige Blicke auf die Ria de Vigo …

GPS-Daten für den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)

Digitale Unterstützung für die Reise auf dem portugiesischen Jakobsweg gesucht? Im JakobswegReisen Shop stehen GPS-Daten kostenlos zum Download zur Verfügung. Einfach auf das Banner klicken:

Werbebanner GPS-Daten für den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)

Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) Höhendiagramm

Porto – Redondela
Distanz ca. 200 Kilometer
Min. ca. 0 m . Max ca. 180 m

Das ist das Höhenprofil der Senda Litoral
Der Blick auf das Höhenprofil zeigt: Erst auf dem Weg nach Redondela, kurz vor Ende dieser Küstenroute, sieht man auf dem Höhenprofil einen deutlichen Ausschlag auf 180 Meter in der Spitze.

Die Annehmlichkeiten des Camino Portugues Küstenwegs (Senda Litoral) reduzieren sich aber nicht nur auf den wunderbaren Verlauf entlang des Atlantiks. Diese Route zeichnet sich auch dadurch aus, dass hier fast keine nennenswerten Auf- und Abstiege zu bewerkstelligen sind. Eine gewisse Kondition verlangt lediglich die tägliche, kilometerlange Bewegung, nicht aber unzählige Höhenmeter.

Unterkünfte auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)

Ein weiterer Vorteil des Camino Portugues Küstenwegs (Senda Litoral), von dem gerade auch Jakobsweg-Einsteiger profitieren, ist die sehr gut ausgebaute Infrastruktur entlang der Route, die eine individuelle Einteilung der Tagesetappen auch mit kleinen Distanzen erlaubt.

Wenngleich es hier nicht ganz so viele öffentliche und kirchliche Herbergen wie auf dem traditionellen Camino Portugues Central gibt, so wartet dieser portugiesische Jakobsweg dennoch mit jeder Menge privater Herbergen auf.

Wer einen Blick in das Verzeichnis der Herbergen und pilgerfreundlichen Unterkünfte werfen möchte, kann einfach auf diesen Banner klicken und es im JakobswegReisen Shop kostenlos herunterladen:

Unterkünfte auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral)

Während der Vorbereitung und für Unterwegs kann außerdem der Blick auf diese GoogleMap hilfreich sein, in der alle im Verzeichnis befindlichen Unterkünfte eingetragen sind:

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Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) – Eine kurze Bilanz

Auf dem Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) darf man sich auf Küstenfeeling pur freuen. Bunte Fischerdörfer, charmante Küstenstädte, riesige Traumstrände mit unglaublichen Dünenlandschaften, alte Mühlen am Ufer, unvergessliche Sonnenuntergänge und unglaublich viel Meer: Das sind nur einige Eindrücke einer fantastischen Option für die eigene Jakobswegreise, die vor allem Küstenliebhaber begeistern wird.

Streckenwechsel auf dem Camino Portugues

Angesichts der unterschiedlichen Facetten des portugiesischen Jakobswegenetzes fällt es vielen schwer, sich für DIE EINE Route zu entscheiden. Möchte man auf eine unvergessliche kulturelle Entdeckungsreise durch das Landesinnere Portugals und Spaniens gehen oder doch lieber Sand, Sonne und Meer genießen? Am liebsten beides! Wie das geht, zeigt der Blick auf die Möglichkeiten zum Streckenwechsel zwischen Atlantikküste und Landesinneren.

Das Bild zeigt eine Landschaftsaufnahme vom Camino Portugues.
Land oder Wasser? Auf dem portugiesischen Jakobsweg geht beides.

Die drei beliebtesten Stationen für einen Streckenwechsel vom Camino Portugues da Costa bzw. Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) auf den Camino Portugues Central – und umgekehrt – sind:

Vila do Conde (Distanz von Porto aus ca. 34 km) > Sao Pedro de Rates 15 km
Bei diesem Streckenwechsel kann man ein echtes bauwerkliches Highlight bewundern: ein um 1700 errichtetes, rund sieben Kilometer langes Aquädukt mit seinen unzähligen, ursprünglich 999 Bögen.

Viana do Castelo (Distanz von Porto aus ca. 85 km) > Ponte de Lima 27 km
Wer diesen Streckenwechsel wählt, entscheidet sich für eine landschaftlich durchaus reizvolle Route, die auf unbefestigten Wegen in weiten Teilen entlang des Flusses Lima führt.

Caminha (Distanz von Porto aus ca. 110 km) > Valenca 30 km
Von Caminha über Vila Nova de Cerveira landet man bei diesem Streckenwechsel in Valenca, dem letzten Ort auf portugiesischer Seite. Wer hier die direkte Nähe zum Ufer des Rio Minho möglichst lange genießen möchte, sollte kurz nach dem Ort Lanhelas den regulären Wegverlauf verlassen und der Ausschilderung „Ecopista do Rio Minho“ folgen.

Noch mehr Facetten des Camino Portugues

„Central“, „da Costa“, Küstenweg (Senda Litoral) sind die wichtigsten drei Routen des Camino Portugues. Hinzu kommen die Möglichkeiten zum Streckenwechsel vom Landesinneren an die Küste und umgekehrt. Und nicht zu vergessen: die Variante Espiritual und die bislang noch weitgehend unbekannte Variante da Braga. Ja, der portugiesische Jakobsweg ist wirklich facettenreich.

Variante Espiritual – auf der Seeroute nach Padron

In den Genuss der Variante Espiritual kann jeder kommen, der auf einem der portugiesischen Jakobswege unterwegs ist. Wie man auf der GoogleMap erkennen kann, startet sie in Pontevedra und endet in Pontecesures, wo sie wieder auf den regulären Camino Portugues Central trifft.

Google Maps

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Es handelt sich bei dieser Wegvariante um eine körperlich zwar teilweise herausfordernde, dafür aber (noch) wunderbar ruhige Strecke abseits des mittlerweile doch recht stark frequentierten Camino Portugues Central, die Jakobswegreisende in der Regel binnen drei Tagen zurücklegen können. Hier ein Blick auf die Etappenplanung:

Etappevon - bisDistanz
1Pontevedra - Combarro - Armenteira18,5 km
2Armenteira - Vilanova de Arousa24,5 km
3aSeeroute:
Vilanova de Arousa - Ria de Arousa - PontecesuresBootsfahrt
3bLandroute:
Vilanova de Arousa - Vilagarcia de Arousa - Catoira - Pontecesures35 km

Beim Start auf die Variante Espiritual kann man sich auf einen zugegebenermaßen anspruchsvollen Aufstieg freuen. Rund 500 Höhenmeter mit bis zu 25%iger Steigung sind bis zum Tagesziel Armenteira zu bewerkstelligen, die aber mit wunderbaren Ausblicken auf die Ria de Pontevedra belohnt werden.

Am nächsten Tag lockt dann ein echter Märchenwald mit uralten Steinmühlengebäuden und ein großes Weinbaugebiet, bis man in Vilanova de Arousa landet.

Das Bild zeigt eine steinerne Ruine, die man auf der Variante Espiritual des Camino Portugues sehen kann.
Die Variante Espiritual führt entlang der „Ruta da Pedra e da Auga“ durch einen kleinen Märchenwald.

Von diesem Küstenort kann man auf zwei unterschiedliche Weisen wieder zum Camino Portugues Central gelangen: Entweder man läuft zu Fuß rund 35 Kilometer an der Ria de Arousa entlang über Vilagarcia de Arousa und Catoira bis Pontecesures oder aber man wählt die von den meisten bevorzugte Seeroute.

Auf der Seeroute geht es mit dem Boot vorbei an Muschelfarmen und 17 Kreuzen, die im Gedenken an die letzte (See-)reise des Apostels Jakobus aufgestellt wurden. Die Zeit auf dem Wasser ist nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern in der Regel auch dank der ausführlichen Erläuterungen des Bootsmannes äußerst informativ. Und so landet man schließlich um einige interessante Erkenntnisse reicher in Pontecesures, dem Ende der Variante Espiritual, um den restlichen Weg bis Santiago de Compostela wieder dem Camino Portugues Central zu folgen.

Hier sieht man eine Muschelfarm, wie man sie auf der Variante Espiritual vom Boot aus sehen kann.
Auf der Seeroute der Variante Espiritual erlebt man Muschelfarmen hautnah.
LESETIPP: Mehr Impressionen zu dieser lohnenswerten Variante des Camino Portugues findet man im Beitrag  25 „sagenhafte“ Eindrücke von der Variante Espiritual.

Variante da Braga

Im Vergleich mit der immer populärer werdenden Variante Espiritual fristet die von Porto bis Ponte de Lima verlaufende Variante da Braga bislang noch ein Schattendasein. Auf dieser manchmal etwas lückenhaft beschilderten Route sind nur wenige Pilger und Wanderer unterwegs, Unterkünfte und ganz besonders Herbergen findet man längst nicht überall. Aber wenn man auf den Spuren alter Römerstraßen wandern möchte, die Einsamkeit mag und auch vor längeren Etappen nicht zurückscheut, könnte dieser rund 100 Kilometer lange Weg einen zweiten Blick wert sein.

Die Variante da Braga beginnt sportlich. Über 35 Kilometer liegen zwischen Porto und Santiago de Antas, dem ersten Ort auf dieser Etappe mit Übernachtungsmöglichkeit. Durchhaltevermögen ist also gefragt, oder man überbrückt diesen Streckenabschnitt, geprägt von urbanem Charme und ein paar ländlichen Akzenten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Auf diesem Bild sieht man einen alten Grenzstein mit der Aufschrift Via Romana XIX, entlang der der Camino da Braga führt.
Camino Portugues Variante da Braga: Unterwegs auf alten Römerstraßen

Am nächsten Tag lockt dann bereits der eigentliche Höhepunkt des Weges: Nach rund 25 Kilometern erreicht man die Stadt Braga, häufig als religiöses Zentrum Portugals bezeichnet.

In der Bischofsstadt lädt denn auch die älteste Kathedrale Portugals ebenso zur Besichtigung ein wie gotische Kirchen, barocke Gebäude oder das etwas außerhalb befindliche Denkmal, die Kirche Bom Jesus do Monte mit ihrer Barocktreppe bestehend aus 577! Stufen.

Nach so viel Sehenswertem und mit unzähligen Eindrücken im Gepäck geht die Reise auf der Variante da Braga dann weiter in das 20 Kilometer entfernte Goaes, um schließlich 18 Kilometer später in Ponte de Lima wieder auf den Camino Portugues Central zu treffen.

In die Verlängerung

Nach der Lektüre der vorstehenden Ausführungen steht fest: Der Camino Portugues ist genau der richtige Jakobsweg, aber viel zu kurz? Wie wäre es dann einfach mit einer Verlängerung? Drei Optionen sind naheliegend.

Start in Lissabon . 370 Kilometer bis Porto

Wie zu Beginn des Beitrages erwähnt, beginnt der Camino Portugues nicht erst in Porto, sondern bereits in Lissabon. Wer diesen Ort als Startpunkt wählt und bis Santiago de Compostela wandern möchte, kann seine Jakobswegreise um 370 Kilometer bzw. zwei bis drei Wochen verlängern.

TIPP: Der Streckenabschnitt zwischen Lissabon und Porto wird bislang wenig begangen. Nicht einmal ein Prozent der Pilger, die in Santiago ankommen, haben die gesamte Strecke zurückgelegt. Ein Grund dafür wird in der noch ausbaufähigen Infrastruktur von Lissabon bis Porto gesehen, ein Projekt, das in Portugal Insidern zufolge eine zunehmende Priorität genießt.

Weiter bis zum Ende der Welt . 90 Kilometer bis Finisterre

Santiago de Compostela ist das Ziel der Jakobswegreise, muss aber lange noch nicht das Ende sein. Wie wäre es mit einer fünf- bis sechstägigen Verlängerung ans Kap Finisterre und einem wunderbaren Abschluss bei Sonnenuntergang, dort, wo auch der berühmte „Null-Kilometer-Stein“ steht: am Leuchtturm?

Das Foto zeigt den Leuchtturm und den Kilometerstein Null am Kap Finisterre.
Der Weg zum Ende der Welt endet beim Leuchtturm am Kap Finisterre.
LESETIPP: Mehr Informationen zum Wegprofil, zu Etappen, Herbergen u.v.m. gibt es im Beitrag „Camino Finisterre – Der Weg ans Ende der Welt“.

Rundwanderung auf dem Camino Portugues . ein Plus von über 75 Kilometern

Wenn Santiago de Compostela nicht unbedingt das Ziel ist, man sich nicht zwischen Landesinnerem und Küste entscheiden kann und darüber hinaus seinen Jakobsweg noch ein paar Tage länger genießen möchte, dann ist es Zeit für eine kleine Rundwanderung von Porto nach Redondela und zurück nach Porto.

Wer hier dem Camino Portugues Central folgt und in Redondela den Rückweg über den Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) antritt – oder umgekehrt – legt insgesamt 360 Kilometer während seines Unterwegsseins zurück und profitiert damit von einem Plus von mindestens 75 Kilometern gegenüber des regulären Routenverlaufs des Camino Portugues Central.

Camino Portugues Startpunkte – die letzten 100 Kilometer

So wie der Camino Portugues Optionen für eine Verlängerung bereithält, so bietet er natürlich auch Möglichkeiten für eine kürzere Route. Beliebt sind dabei vor allem die Startpunkte, die rund 100 Kilometer von Santiago de Compostela entfernt liegen.

Der Grund dafür ist die sogenannte „100-Kilometer-Vorschrift“. Diese Regel besagt, dass jeder, der die begehrte Pilgerurkunde in Santiago de Compostela erhalten möchte, mindestens die letzten 100 Kilometer zu Fuß (Achtung: bei Radpilgern sind es 200 Kilometer!) zurücklegen muss.

Als Startpunkt für die letzten 100 km auf dem Camino Portugues Central kommt daher vor allem die spanische Grenzstadt Tui, bei den beiden Küstenrouten Camino Portugues da Costa und Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral) bietet sich die Hafenstadt Vigo an.

Hier sieht man eine Skulptur von Jules Verne am Hafen von Vigo.
Vigo ist ein beliebter Startpunkt für alle, die die letzten 100 Kilometer auf einer der Küstenrouten des Camino Portugues zurücklegen wollen.

Kleine Auszeiten auf dem Camino Portugues

Wie man sieht, kann man die regulären Routen des portugiesischen Jakobsweges jederzeit verlängern oder verkürzen, um sie an den individuellen Bedarf und an die zur Verfügung stehende Zeit anzupassen. Doch manchmal will man auch einfach eine kleine Auszeit unterwegs einplanen, mal etwas anderes abseits des Jakobsweges erleben. Hier drei Ideen, für alle, die nach Abwechslung suchen.

Kanu statt Wanderschuhe

Wie wäre es beispielsweise mit einer kleinen Kanu-Tour auf dem Grenzfluss Mino? Wer von Tui auf eine der beiden Küstenrouten oder umgekehrt von Caminha auf den Camino Portugues Central wechseln möchte, kann dazu bei schönem Wetter die Services von „Camino by Boat“ nutzen. Die rund 25 Kilometer lange Kanu-Tour mit Picknick, kleiner Stadtbesichtigung in Vila Nova de Cerveira und Gepäcktransport muss jedoch frühzeitig reserviert werden, da die Kapazitäten begrenzt sind.

Städtereise nach Braga

Braga ist, wie bereits vorstehend erwähnt, sicher eine der Städte Portugals, bei denen es sich lohnt, eine kleine ein- bis zweitägige Auszeit für eine Besichtigung einzuplanen. Dafür muss man jedoch nicht unbedingt die Variante da Braga laufen, sondern kann auch vom Camino Portugues Central aus einen kleinen Ausflug dorthin machen. Von Barcelos aus ist Braga beispielsweise mit einer rund einstündigen Bus- oder Bahnfahrt zu erreichen.

Reif für die Insel Cies

Keine kulturellen Sehenswürdigkeiten, sondern paradiesische Eindrücke bietet diese Idee für eine Auszeit auf dem Camino Portugues – genauer gesagt auf einer der beiden Küstenrouten des portugiesischen Jakobsweges. Von Baiona oder Vigo aus geht es nach einer kurzen Fährfahrt zu den Cies-Inseln, einem wahren Paradies inmitten des Nationalparks Islas Atlanticas. Bei einer ausgiebigen Erkundungstour kann man die „Inselbewohner“ gleich in Scharen erleben oder auch einfach nur einen Strandtag am „Playa de Rodas“, der 2007 von „The Guardian“ zum schönsten Strand der Welt gekürt wurde, genießen.

Hier sieht man eine Aufnahme von drei Möwen auf einem Felsen auf der Insel Cies.
Die Cies Inseln sind ein kleines Paradies – nicht nur für Seevögel …

Wer sich dieses besondere Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, sollte sich allerdings frühzeitig einen Platz auf der Fähre sichern, da der Zugang zu diesem Naturparadies limitiert ist. Hierzu ist ein Zugangscode notwendig, den man auf der Webseite der Xunta de Galicia anfordern kann.

LESETIPP: Erste Impressionen der Insel Cies gibt es im Beitrag „Cies Inseln . 25 faszinierende Inselträume“.

Der Camino Portugues – Ein Jakobsweg mit ungeahnten Möglichkeiten

Wenn dieser Beitrag eines deutlich gemacht hat, so sicher, dass der Camino Portugues wohl einer der facettenreichsten Jakobswege mit Ziel Santiago de Compostela ist. Wie bei einem kleinen Wunschkonzert lassen sich viele Bausteine zu einer – zur eigenen – Jakobswegreise zusammenschieben, bis das Bild den individuellen Vorstellungen entspricht.

Dabei gilt: „Alles kann, nichts muss“. Jeder der Freude daran hat, sich von Porto aus nach Santiago de Compostela zu begeben, sollte dies tun, wie es ihm gefällt. Selbst durchgeplant, ganz spontan oder mit Hilfe von Reiseanbietern? In Herbergen übernachten oder lieber in Hotels? Kirchen besichtigen oder an den Strand? Alles zu Fuß erleben oder doch den ein oder anderen Kilometer lieber den Bus wählen oder auf dem Fahrrad? …

JakobwegReisen Marktplatz – Inspirationen für Reisen auf dem Jakobsweg
Für alle, die den portugiesischen Jakobsweg selbst erleben möchten, bietet der Reisemarkt viele attraktive Angebote für jeden Bedarf und jedes Budget. Einen umfassenden Überblick findet man auf dem JakobswegReisen Marktplatz. Einfach mal reinschauen und stöbern!

Hier sieht man den Werbebanner für den Marktplatz JakobswegReisen Reiseangebote.

Was auch immer man liest oder hört, wie viele nützliche Tipps und Ratschläge man auch erhält, am Ende gilt: Es gibt kein festes Regelwerk für den Camino Portugues, aber eine Formel für eine Reise auf dem Jakobsweg – und durchs Leben:

„Glücklich zu sein, das ist alles, was zählt.“ – Audrey Hepburn –

Camino Portugues Anreise und Abreise

Ja, kein anderer Jakobsweg bietet so viele Möglichkeiten wie der Camino Portugues.

Sowohl die historische, zentrale Route als auch die beiden Küstenrouten verfügen heute über eine ausgezeichnete Infrastruktur und Dank der unkomplizierten Wechselmöglichkeiten zwischen Land und Küste hat man Unterwegs die Chance, beide Seiten des portugiesischen Jakobsweges kennenzulernen. Allen Camino Portugues Routen gemein sind jedoch der Start und Zielort.

Die Anreise nach Porto

Der Camino Portugues beginnt normalerweise in Lissabon, die meisten Jakobswegreisenden wählen jedoch die lebhafte Stadt Porto als Startpunkt. Wer nicht einen Tag im Zug verbringen möchte, um dorthin zu gelangen, wählt am besten die wesentlich kürzere Reisezeit mit dem Flugzeug und eine anschließende Fahrt mit der Metro.

Hier sieht man zwei Personen mit Rucksack die auf dem Flughafen Porto vor der Anzeigetafel stehen.
Das Flugzeug ist das beliebteste Transportmittel, um nach Porto, dem Startpunkt des Camino Portugues zu gelangen.

Beispiele zu Flügen aus Deutschland nach Portugal:

Flug Karlsruhe/Baden-Baden – Porto Flughafen
Reisedauer ca. 2 Std. 35 Min. Kosten: 35 – 180 €

Flug Frankfurt – Porto Flughafen
Reisedauer ca. 2 Std. 45 Min. Kosten: 27 – 150 €

Flug Köln – Porto Flughafen
Reisedauer ca. 2 Std. 40 Min. Kosten: 35 € – 160 €

Flug München – Porto Flughafen
Reisedauer ca. 2. Std. 55 Min. Kosten: 50 – 160 €

Weiterfahrt mit der Metro

Die U-Bahn-Fahrt vom Flughafen nach Porto, Station Trindade, dauert rund 30 Minuten und kostet 1 bis 2 Euro.

Die Abreise von Santiago de Compostela

Für die Abreise aus Santiago de Compostela ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig über Transportmöglichkeiten zu erkundigen. Da keine permanente Buslinie das Zentrum mit dem Flughafen verbindet, kann hier auch eine – allerdings relativ kostspielige – Fahrt mit dem Taxi das Mittel der Wahl sein.

Bei den Flugverbindungen nach Deutschland muss teilweise mit Zwischenlandungen zum Beispiel in Madrid gerechnet werden, was die Reisedauer auf 7 bis 9 Stunden erhöht. Unter Umständen kann es daher sinnvoll sein, die rund vierstündige Rückfahrt mit dem Bus zum Flughafen Porto zu wählen und von dort aus den Heimflug anzutreten.

TIPP: Einen guten Überblick über die Transportmöglichkeiten erhält man vor allem auf verkehrsmittelübergreifenden Portalen und Internetplattformen der öffentlichen Verkehrsmittel in Portugal bzw. Spanien. Hier einige Links:

Verkehrsmittelübergreifende Plattformen
Rome2Rio
Busbud

Öffentliche Verkehrsmittel in Portugal
Metro Porto
Staatliche Bahngesellschaft CP – Comboios de Portugal

Öffentliche Verkehrsmittel in Spanien
Alsa – Fernbus Spanien

Beste Reisezeit und Wetter

Die Reiseplanungen für den Camino Portugues beginnen. Doch wann ist die beste Zeit, um hier den eigenen Jakobsweg zu laufen?

Grundsätzlich sind sowohl der zentrale Weg als auch die Küstenrouten des Camino Portugues ganzjährig begehbar, da sowohl Nordportugal als auch das spanische Galicien ein eher gemäßigtes Klima haben.

Das vom Atlantik beeinflusste Klima in Portugal verspricht im Sommer ein trockenes Wetter bei Durchschnittstemperaturen um die 25 bis 29 Grad, während im Winter mit Regen und gemäßigten Temperaturen von um die 15 Grad zu rechnen ist.

Das grüne Galicien, ist hingegen etwas milder und feuchter. Auch im Hochsommer werden hier häufig lediglich Tagestemperaturen von 20 bis maximal 25 Grad erreicht – perfekt für die Wanderschaft. Allerdings ist in dieser Region immer wieder mit Niederschlägen zu rechnen. Regenkleidung sollte daher auf keinen Fall fehlen.

Die „beste“ Reisezeit hängt jedoch nicht nur vom Wetter ab, sondern auch von den persönlichen Erwartungen: Mag man den Trubel der Hochsaison oder lieber die Stille in den Wintermonaten?

Wer sich in den Sommermonaten Juli und August auf den Weg macht, muss auf den Küstenrouten nicht nur mit erhöhtem Aufkommen von Pilgern, sondern auch von Badetouristen rechnen. Unterkünfte können da schon einmal knapp werden, weshalb eine Vorreservierung der Unterkunft – falls möglich – in dieser Zeit besonders von Vorteil sein kann.

Im Winter hingegen gilt es zu beachten, dass es auf dem Weg sehr ruhig werden kann und viele Herbergen, aber auch Restaurants oder Bars geschlossen sind. Ausweichmöglichkeiten für Übernachtungen in Pensionen und Hotels sind vorhanden, es sollte jedoch bereits im Zuge der Etappenplanung abgeklärt werden, dass am geplanten Tagesziel auch tatsächlich ein Bett zur Verfügung steht.

Kosten auf dem Camino Portugues

Der Übernachtungsort – Pensionen oder Hotels anstatt Herbergen – bestimmt auf dem Camino Portugues dann auch wesentlich das Gesamtbudget.

Für eine Übernachtung in einer der öffentlichen Pilgerherbergen muss man zum Beispiel 5 bis 10 Euro veranschlagen, während sich der Aufenthalt in einer Pension mit 25 Euro aufwärts bemerkbar macht. Aber auch Faktoren wie Verpflegung oder individuelle Extras sind bei der Kalkulation des Reisebudgets zu berücksichtigen. Hinzu kommen Anschaffungskosten für die Ausrüstung sowie Kosten der An- und Abreise.

Die Bandbreite der tatsächlichen finanziellen Aufwände ist groß. Die einen kommen mit 20 Euro pro Tag aus, andere benötigen 50 Euro und mehr. Daher kann es ratsam sein, sich bereits im Vorfeld mit der Frage „Wie viel kostet meine Jakobswegreise“ auseinanderzusetzen.

LESETIPP: Eine Orientierungshilfe für die eigene Kalkulation der Camino Portugues Reise findet man im Beitrag „Jakobsweg Kosten: Wie teuer ist die (Pilger-)reise?“.

Camino Portugues – Tipps und Infos für die Vorbereitung

Die Entscheidung ist gefallen: Der Camino Portugues ist der Jakobsweg der Wahl. Doch was sollte man bei den Vorbereitungen beachten? Praktische Tipps, Anregungen und Planungshilfen gibt es hier.

Etappen- und Reiseplanung

Bei der Etappenplanung unterstützen die praktischen, kostenlosen Planungshilfen im JakobswegReisen Shop. Einfach mal reinschauen.

Darüber hinaus gilt es zunächst aber auch folgende Fragen zu beantworten:

  • Wieviel Zeit steht für den Camino Portugues inkl. An- und Abreise zur Verfügung?
  • Soll eine der beiden Varianten – die Variante Espiritual oder die Variante da Braga – auf dem Programm stehen?
  • Möchte man sich vielleicht auch eine kleine Auszeit – zum Beispiel für den Besuch der Insel Cies – gönnen?
  • Will man Puffertage einplanen?
  • Welche Distanzen sollen pro Tag zurückgelegt werden?
  • Wann und wie soll die Anreise erfolgen?
TIPP: Bei der Reiseplanung unbedingt auf die Zeitverschiebung achten! Portugal liegt im Vergleich zu Deutschland und Spanien eine Stunde zurück.

Die Packliste für den Camino Portugues

Ein weiterer wichtiger Punkt während der Planung widmet sich der Packliste. Was braucht man für die Jakobswegreise auf dem Camino Portugues? Welche Gegenstände sind unerlässlich, was ist nicht unbedingt notwendig?

Fragen, die nicht pauschal beantwortet werden können. Manche gehen mit leichten vier Kilo auf den Weg, andere wagen sich mit mehr als zehn Kilo an den Start. Und dennoch scheint allen eines gemeinsam: der Versuch einer bestmöglichen „Gepäck-Optimierung“ und Gewicht einsparen, wo immer es möglich erscheint.

Bei der Zusammenstellung der individuellen Camino Portugues Packliste hilft die große Planungshilfe aus der Inforeihe JakobswegWissen mit vielen praktischen Tipps rund um den Rucksack und zur Auswahl der Ausrüstung. Einfach auf das Banner klicken, herunterladen und ausdrucken.


Du planst eine Auszeit auf dem Camino Portugues?
Diese Packliste hilft Dir bei der Vorbereitung. Hier ansehen oder direkt herunterladen. Gratis!


Pilgerausweis nicht vergessen!

Ein Dokument, das auf jeden Fall ins Gepäck gehört, wenn man in öffentlichen und kirchlichen Herbergen übernachten und in Santiago de Compostela seine Pilgerurkunde entgegennehmen möchte, ist übrigens der Pilgerausweis.

LESETIPP: Welche Rolle dieses Pilgerdokument auf der Jakobswegreise spielt, wo man es erhält und was es kostet, darüber informiert der Beitrag „Der Pilgerausweis für den Jakobsweg – Infos und Tipps“.

Todo-Liste – Gut vorbereitet auf den portugiesischen Jakobsweg

Wenn einer eine Reise tut, stehen nicht nur die Planung der Reise selbst und die Packliste im Vordergrund. Auch sonst gibt es eine Menge zu organisieren.

Was muss beispielsweise während der Abwesenheit für zu Hause organisiert werden und wie? Sind alle wichtigen Dokumente – von Kreditkarten bis zum Ausweis – noch gültig? Gibt es zusätzlichen Versicherungsbedarf für die Reise? Sind Vorkehrungen für den Notfall wie zum Beispiel bei Unfall, Diebstahl oder Gepäckverlust während des Transportes getroffen?

Bei diesen und vielen weiteren Fragen sorgt die Todo-Liste für den Camino Portugues Schritt für Schritt für Orientierung bei der Vorbereitung und hilft dabei, notwendige Dinge entspannt vor Reiseantritt zu erledigen.

TIPP: Die Camino Portugues Todo-Liste einfach direkt im Shop herunterladen. Kostenlos!

Camino Portugues Erfahrungen

Pilgerstammtische

Noch keine Erfahrung mit der Reise auf Jakobswegen wie dem Camino Portugues? Hier bieten regionale Pilgerstammtische eine gute Möglichkeit zum persönlichen Erfahrungsaustausch. Wo der nächsten Pilgerstammtisch zu finden ist, zeigt diese Karte:

Google Maps

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Mehr erfahren

Karte laden

JakobswegReisen Coaching – Individuelle Unterstützung bei der Vorbereitung

Jakobsweg-Anfänger können aber auch vom JakobswegReisen-Coaching von HelloWORLD profitieren. Dort versuchen wir gemeinsam brauchbare Antworten auf offene Fragen zur eigenen Reise auf dem Jakobsweg zu finden, die die individuelle Lebenssituation berücksichtigen.

Bereit für die Planung des eigenen Jakobsweg-Erlebnisses auf dem Camino Portugues? Hier nun abschließend noch ein paar Links und Kontakte:

Den Pilgerausweis kaufen
„Credencial del Peregrino“

Santiago de Compostela
Pilgerbüro Santiago de Compostela – Ausgabe der Compostela
• Zentrales Tourismusbüro, Rua do Vilar, 63, Telefon +34 981 55 51 29

Bootsfahrten
• Bootsfahrt von Caminha nach A Guarda (Camino Portugues Küstenwege):
Es gibt einen Seetransportdienst „XACOBEO TRANSFER“. Auf der Webseite sind direkt Platzreservierungen möglich. Dprt sieht man auch die Abfahrtzeiten, die aufgrund der Gezeiten variieren können.
Alternativ steht das Taxi Boat Capitao Mário zur Verfügung. Kontakt: José Vasconcelos (), Telefon +35 196 709 463 0
• Bootsfahrt von Vilanova de Arousa nach Pontecesures (Variante Espiritual): Ticketkauf direkt vor Ort oder über Telefon +34 616 701 798

Telefonnummern
Euro-Notruf 112


 

Wir sind gespannt auf Eure Meinung!
Alle Informationen und Planungshilfen zum Camino Portugues stellt der HelloWORLD Verlag kostenlos zur Verfügung. Wir würden uns jedoch als kleine „Belohnung“ über Feedbacks, Lob und konstruktive Kritik freuen, um diese Seiten noch stärker an den Interessen von Jakobsweginteressierten auszurichten. Wie hat Euch dieser Beitrag „Camino Portugues – Alle Infos zum portugiesischen Jakobsweg“ gefallen? Einfach hier Kommentar hinterlassen. Vielen Dank.

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