Jakobsweg Kosten: Wie teuer ist die (Pilger-)reise?

Wie hoch sind die Kosten auf dem Jakobsweg? Wieviel Geld benötigt man pro Tag? Mit welchen Preisen muss man für Unterkünfte und Verpflegung auf dem Jakobsweg rechnen? Welche Ausgaben sind darüber hinaus zu berücksichtigen?

Solche Fragen stellt sich jeder im Laufe der Vorbereitungen der eigenen Jakobswegreise. Fragen, zu denen es leider keine allgemein gültigen Antworten gibt, aber eine gute Nachricht: Eine (Pilger-)reise ist gerade auf den populären Jakobswegrouten in Spanien und Portugal (fast) keine Frage des Geldes. Sowohl auf dem Camino Frances als auch auf dem Camino Portugues lässt es sich auch mit kleinem Budget gut auskommen, wie dieser Beitrag zeigt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Ausgaben für die Jakobsweg-Vorbereitung
Informationsbeschaffung
Gesundheitskosten
Ausrüstungskosten
Einmalige Jakobswegkosten: An- und Abreise
Unterkunft- und Verpflegungskosten
Budgetreserven
Jakobswegkosten insgesamt für Spanien und Portugal
Kostenbeispiele
Kosten Jakobsweg Camino Frances
Kosten Jakobsweg Camino Portugues
Sparplan für den Traum vom Jakobsweg


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Um sich der Antwort auf die Frage „Was kostet es auf Jakobswegen zu wandern?“ anzunähern und eine Orientierungshilfe zu haben, hilft der Blick auf die unterschiedlichen Kostenarten.

Manche Kosten sind unabhängig von der Reisedauer und schlagen verhältnismäßig umso stärker ins Budget, je kürzer die Reise ist. Andere Ausgaben wiederum entstehen mit jedem einzelnen Tag des Unterwegsseins aufs Neue. Einige sind dabei unausweichlich, andere vor allem von den eigenen Bedürfnissen abhängig.

Allgemeine Ausgaben für die Jakobsweg-Vorbereitung

Zu den allgemeinen einmaligen Jakobswegkosten für die Vorbereitung zählen vor allem die Ausgaben für die Informationsbeschaffung sowie die individuellen Vorsorgewünsche in Sachen Gesundheit.

Kosten der Informationsbeschaffung

Wer plant einen Jakobsweg zu gehen, möchte sich im Vorfeld meist gerne ein Bild von der anstehenden Tour verschaffen. Das dafür notwendige Budget ist in der Regel nicht allzu groß und eher eine Zeit- als eine Geldfrage, gibt es doch zahlreiche Quellen, um mehr über die geplante Jakobswegroute zu erfahren. Von Webseiten mit Jakobsweginfos über Social Media Netzwerke, Foren und Online-Coachings bis hin zur Pilgerberatung über die Jakobusgesellschaften oder regionale Pilgerstammtische reicht das kostenlose Informationsangebot.

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Regionale Pilger-Stammtische bieten eine gute und kostengünstige Gelegenheit zum persönlichen Erfahrungsaustausch.

Für alle, die es lieber ganz kompakt mögen, bietet darüber hinaus der Büchermarkt jede Menge Jakobsweg-Reiseführer zur Vorbereitung und als Wegbegleiter, für die man rund 15 bis 20 € des Reisebudgets veranschlagen muss.

Wem die Erkenntnisse aus kostenlosen Quellen oder den kostengünstigen Reiseführern nicht genügen und wer eine intensivere, vielleicht auch mentale Unterstützung wünscht, muss tiefer in die Tasche greifen. So kostet beispielsweise ein vierstündiges Online-Seminar rund 50 €. Ein zweitägiges Vorbereitungsseminar mit Übernachtung und Vollpension kann durchaus mit 250 € und mehr zu Buche schlagen.

Gesundheitskosten für den Jakobsweg

Neben der Informationsbeschaffung kann die Vorsorge in Sachen Gesundheit weitere Einmalkosten für die Jakobswegreise verursachen.

Insbesondere Impfkosten zum Beispiel gegen Tollwut für den Fall eines Hundebisses können sich hier je nach Krankenversicherung mit 60 bis 80 € nochmals gesondert im Budget niederschlagen. Einen Überblick, welche Impfungen übernommen werden und für welche man selbst bezahlen muss, findet man auf den Seiten des Centrums für Reisemedizin.

Darüber hinaus kann je nach Reisedauer auch eine zusätzliche Auslandsreisekrankenversicherung sinnvoll sein, die zum Beispiel Kosten für einen Rettungsflug nach Deutschland oder Krankenhausaufenthaltskosten übernimmt. Diese besondere Absicherung ist bereits ab 20 € erhältlich.

TIPP: Am besten, man nimmt rechtzeitig vor dem Jakobswegvorhaben mit der eigenen Krankenkasse Kontakt auf, um sich über sinnvolle Maßnahmen und damit verbundenen Kosten aufklären zu lassen. Denn unzureichender Versicherungsschutz kann schnell Ausgaben in einer Größenordnung nach sich ziehen, die die verfügbaren finanziellen Mittel übersteigen. Deshalb gilt auch hier: Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Kostenfaktor Wanderausrüstung für den Jakobsweg

Ebenfalls zu den Einmalausgaben einer Jakobswegreise gehören die Anschaffungskosten für die Wanderausrüstung. Deren Höhe ist leider nicht seriös zu beziffern. Wie man nachstehender Tabelle entnehmen kann, ist die Bandbreite der Angebote auf dem Outdoor-Markt schließlich ebenso groß wie die Preisunterschiede und was tatsächlich benötigt wird, ist individuell sehr verschieden.

BudgetkategoriegünstigMittelteuer
Grundausstattung
Schuhe80-100 €100-150 €150-300 €+
Rucksack80-120 €120-150 €150-300 €+
Weitere Ausrüstung
Schlafsack30-80 €80-150 €150-300 €+
Unterwäsche/Shirt25-50 €50-100 €100-200 €+
Fleece/Isolation40-60 €60-100 €100-200 €+
Wind-/Nässeschutz60-100 €100-200 €200-500 €+

Was kostet die Jakobsweg Ausrüstung? Preisspannen im Vergleich.
(Stand 2020 . Quellen: div. Outdoor-Händler)

Vor allem Jakobsweg-Einsteigern sei jedoch empfohlen, die Ausrüstung zunächst nach dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ zusammenstellen. Dies gilt nicht nur für das Gewicht des Gepäcks, das man auf dem Rücken tragen wird, sondern auch für die Kosten der Anschaffungen. Wird man später zum „Wiederholungstäter“ lässt sich schrittweise die Ausrüstung komplettieren und perfektionieren.

Tipps für die Anschaffung der Erstausrüstung

Bis es soweit ist, hier einige Tipps, um die Ausgaben für die Erstausrüstung in Grenzen zu halten:

  1. Rechtzeitig Gedanken zum Ablauf der Jakobswegreise machen. Will man zum Beispiel nicht in Herbergen, sondern in Pensionen übernachten, ist der Kauf von Schlafsack und Isomatte überflüssig. Hingegen gehört der Schlafsack aber zur Basisausrüstung bevorzugt man unterwegs die klassischen Pilgerunterkünfte.
  2. Auf Vorhandenes zurückgreifen: Besitzt man bereits Ausrüstungsgegenstände – zum Beispiel atmungsaktive T-Shirts, Regenjacke etc.? Kann man etwas bei Freunden ausleihen? Oder gibt es günstige Angebote auf Second-Hand-Plattformen oder in Jakobsweg- und Wander-Foren?
  3. Kleiden nach dem „Zwiebelprinzip“: Auf diese Weise benötigt man nur drei dünne Lagen – Unterwäsche (Baselayer), Isolationsschicht (Midlayer), Wind- und Nässeschutz (Outer Shell) –, um für jedes Wetter auf dem Jakobsweg gewappnet zu sein. Vorteil: Die Anschaffungen können auch im Alltag genutzt werden.
  4. Improvisieren statt kaufen: Einige Utensilien wie beispielsweise wasserdichte Stausäcke zum Schutz der Ausrüstung gegen Nässe können durch preiswertere Alternativen wie Plastiktüten ersetzt werden. Vorsicht jedoch: Plastiktüten sind nicht atmungsaktiv und daher zum Beispiel zum Aufbewahren bereits feuchter Kleidung oder Handtücher wenig geeignet.
  5. Wichtig! Keine Kompromisse bei der absoluten Grundausstattung eingehen! Gutes Schuhwerk und ein gut sitzender Rucksack sind ein Muss, soll das Wanderdebut auf dem Jakobsweg nicht zur Tortur werden, sondern Freude bereiten.
  6. SPARTIPPS: Wer frühzeitig plant, hat die Chance Sonderangebote und Rabattaktionen zu nutzen und so dem „Kostenfaktor Wanderausrüstung“ ein echtes Schnäppchen zu schlagen. Auch der Blick in Angebotsprospekte von Discountern kann sich hier lohnen. Vom Schlafsack bis zum atmungsaktiven Shirt gibt es immer wieder Ausrüstungsgegenstände, die (zumindest) für eine Erstausstattung bestens geeignet sind. Falls man im Hinblick auf die Qualität unsicher ist, einfach einmal Gleichgesinnte in einschlägigen Foren nach ihren Erfahrungen befragen.

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Einmalige Jakobswegkosten: An- und Abreise

Frühzeitig planen gilt übrigens auch für die An- und Abreise. Ob mit Billigflieger, Linienflug, Zug oder Fernbus: Der Blick auf günstige Frühbucherangebote kann sich richtig lohnen und die Recherche der besten Optionen zum jeweiligen Startort der Jakobswegreise ist ganz sicher eine gute Investition.

So bewegen sich laut Online-Verkehrssuchmaschinen wie Rome2rio zum Beispiel die Anreisekosten von unterschiedlichen Standorten in Deutschland aus nach Porto – Startpunkt für den Jakobsweg Camino Portugues – grob zwischen 80 und 250 €, je nach Verkehrsmittel(-mix). Ein preislich ähnliches Bild zeigt sich auch für die Anreise zum Startort des Camino Frances: dem kleinen französischen Städtchen Saint-Jean-Pied-de-Port.

Das ist ein Screenshot der Verkehrssuchmaschine Rome2Rio mit Preisen für Flüge von Stuttgart nach Porto.
Zug, Bus oder Flugzeug? Den kostengünstigsten Verkehrsmittelmix zum Jakobsweg findet man im Internet.

Für die Rückreisekosten von Santiago de Compostela zum Beispiel nach Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin oder Hamburg kann man circa 70 € bis 180 € einplanen.

Auffällig übrigens: Der immer wieder gerne als „billigstes Verkehrsmittel“ zitierte Fernbus stellt sich bei näherer Betrachtung nicht unbedingt als das günstigste Mittel der Wahl heraus, ganz abgesehen von der sehr langen Anreisezeit, die man auf den Fernstraßen und Autobahnen verbringt.

SPARTIPP:  Wer das Reisedatum flexibel festlegen, die Hochsaison vermeiden und frühzeitig buchen kann, hat in Sachen An- und Abreise echtes Einsparpotenzial bei den Jakobswegkosten.

Jakobswegkosten für Unterkunft- und Verpflegung

Sparen kann man aber nicht nur bei den Einmalkosten. Auch bei den täglich anfallenden Ausgaben während der Jakobswegreise gibt es einige Gestaltungsmöglichkeiten, um das geplante Budget nicht (über Gebühr) zu strapazieren.

Entscheidend hierbei sind die Antworten auf folgende Fragen: Wo möchte ich übernachten, mit welchem Komfort? Und: Auf welche Weise will ich mich verpflegen?

Übernachten auf dem Jakobsweg: minimalistisch oder komfortabel?

Betrachten wir zunächst die Unterschiede bei den Übernachtungskosten. Die günstigste Übernachtungsmöglichkeit erhält man in öffentlichen Herbergen – das Mitführen des persönlichen Pilgerpasses vorausgesetzt. Hier bezahlt man für ein Bett im Schlafsaal zwischen 5 und 8 € oder mancherorts auch eine freiwillige Spende.

LESETIPP:  Im Beitrag „Pilgerausweis für den Jakobsweg“ gibt es mehr Infos und Tipps zum wichtigsten Pilgerdokument.

Ein Einzelzimmer in privaten Herbergen und einfachen Pensionen ist je nach Standort schon ab 20 € erhältlich, in Mittelklassehotels muss man hingegen mit mindestens 35 € – ohne Grenze nach oben – pro Übernachtung rechnen.

Das Bild zeigt zwei unterschiedliche Unterkünfte auf dem Jakobsweg.
Ob Schlafsaal oder Hotelzimmer auf dem Jakobsweg ist nicht zuletzt auch eine Frage des Budgets.

Die Differenz der Übernachtungskosten zwischen öffentlichen bzw. kirchlichen Pilgerherbergen und einfachen Pensionen beträgt also bereits gut 12 bis 15 € pro Tag. Mehrkosten, die man vielleicht bei einer 12tägigen Reise auf dem Camino Portugues in Kauf nimmt, die aber bei 35 Tagen auf dem Camino Frances doch ins Gewicht fallen.

SPARTIPP: Wer nicht nur in Schlafsälen übernachten möchte, sollte in Pensionen und Hotels nach Pilgerrabatten fragen. Immer mehr teilen sich auch ein Doppelzimmer mit einem sympathischen Mitpilger. Das minimiert die Übernachtungskosten für den Einzelnen bei gleichzeitig mehr Komfort.

LESETIPP: Weitere Infos zu Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im Beitrag „Jakobsweg Pilgerherbergen und andere Unterkünfte“.

Kosten für Essen & Trinken auf dem Jakobsweg

Neben der Übernachtung sind die Aufwendungen für Essen und Trinken der zweite große Kostenfaktor, der während der Reise auf einem Jakobsweg zu Buche schlägt. Auch hier gilt: Wie sehr das Reisebudget belastet wird, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Wer sich größtenteils selbst versorgt, in Supermärkten oder an Marktständen Tagesproviant und Wasser einkauft und in der Herberge kocht, kann mit 12 bis 15 € für die Verpflegung pro Tag (ohne Extras) auskommen. Wer hingegen den ganzen Tag über – vom Frühstück bis zur Hauptmahlzeit – in den Lokalen und Bars am Wegrand einkehrt, benötigt schnell 35 € und mehr wie folgende Beispielrechnung zeigt:

  • Kleines Frühstück in der Bar: 3,50 – 5 €
  • Pause im Lokal mit Getränk (z.B. Kaffee, Wasser) und Snack (z.B. Bocadillo, Tapa): 4 – 6 €
  • Essen á la carte, 2 Gänge mit Wein und Kaffee: mind. 18 -20 €
  • Wasser und Proviant vom Marktstand/Supermarkt: 5 €
SPARTIPP: Die Kosten für die Hauptmahlzeit lassen sich halbieren, wenn man besondere Menüangebote nutzt. Bekannt ist vor allem das Pilgermenü, das „Menu del Peregrino“. Für 8 bis 10 € gibt es die leicht touristisch angehauchte All-inclusive-Verpflegung für Jakobswegreisende mit Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch und Getränk.

Das Bild zeigt eine Speisekarte mit Preisangabe eines Restaurants in Asturien.
Das Menu del Dia ist eine echte Alternative zum klassischen Pilgermenü.

Alternativ und zu einem ähnlichen Preis – zwischen 8 und 12 € – bieten lokale Restaurants aber oft auch ein 3-gängiges „Menu del Dia“ an. Erfahrungsgemäß gibt es (meist) eine abwechslungsreichere Speisenauswahl mit frischeren Zutaten – Getränke ebenfalls inklusive. Allerdings wird das Tagesmenü für die arbeitende Bevölkerung in der Regel um die Mittagszeit zwischen ca. 13 und 16 Uhr serviert, während das Pilgermenü auch am Abend angeboten wird. Hier kommt es bei der Wahl der Verpflegung also neben dem verfügbaren Jakobswegbudget vor allem auch auf den eigenen Tagesrhythmus an.


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Budgetreserven im Blick

Der Plan für die Jakobswegkosten steht, die einmaligen Aufwendungen für die Vorbereitung, für Ausrüstung und An- und Abreise sowie die Tageskosten während des Unterwegs-seins auf dem Jakobsweg für Unterkunft und Verpflegung sind kalkuliert. Doch eines fehlt noch: Der kritische Blick auf eventuell notwendige Budgetreserven.

Budgetreserven beinhalten die Ausgaben, die nicht fest eingeplant sind, sich jedoch im Laufe der Jakobswegreise – teils beeinflussbar, teils nicht – ergeben können. Dazu gehören Ausgaben für den Transport vor Ort – zum Beispiel Boottickets auf dem Camino Portugues -, Eintrittsgelder für kulturelle Einrichtungen, Kosten für Souvenirs oder der ein oder andere kleine Luxus, den man sich selbst als Belohnung für die Anstrengungen gönnen möchte.

Hier sieht man ein Plakat mit Werbung für ein Taxiboot, um auf dem Jakobsweg den Rio Minho zu überqueren.
Eingeplante Budgetreserven helfen dabei, unvorhergesehene Jakobswegkosten abzufangen.

Aber auch unvorhergesehene gesundheitsbedingte Kosten sollten berücksichtigt werden. Vielleicht benötigt man beispielsweise Hilfe bei einer Blasenbehandlung oder punktuell einen Gepäcktransport, weil Rücken oder Knie Probleme machen. Auch kann ein Wechsel von der Herberge in eine Pension notwendig werden, weil man sich vielleicht nicht wohl fühlt oder die Schlafplätze in der Herberge schlicht belegt sind. Auf diese Weise werden schnell unerwartet einige Euro mehr benötigt.

TIPP: Je geringer das zur Verfügung stehende Jakobswegbudget pro Tag ist, desto mehr empfiehlt es sich darauf zu achten, die Budgetreserven wirklich nur für die gedachten Zwecke zu nutzen. Unvorhergesehenes kann schließlich auch auf den letzten Kilometern eintreten.

Jakobswegkosten insgesamt für Spanien und Portugal

Man sieht: Will man die Frage nach „Was kostet der Jakobsweg?“ beantworten, sind die individuellen Ansprüche ebenso wie die Budgetgrenzen zu berücksichtigen. Wie günstig oder teuer die Reise schließlich wird, kann jeder durchaus selbst beeinflussen. Doch was bedeutet „günstig“ oder „teuer“ konkret?

Die nachfolgende Tabelle fasst die Bandbreite der Einmalkosten und der Jakobswegkosten pro Tag nochmals kompakt zusammen. Wichtig dabei: Die genannten Kosten beziehen sich auf die Reise in Spanien und Portugal und dienen der groben Orientierung für die eigene Budgetplanung. Sie können je nach gewähltem Jakobsweg, Ortschaft und Saison variieren.

BudgetkategoriegünstigMittelteuer
Einmalkosten
Informations-
beschaffung
0-20 €50 €250 €
Ausrüstung
Grundausstattung
160 €220 €300 €+
Ausrüstung
sonstiges
leihen230 €400 €+
Anreise80 €165 €250 €+
Abreise70 €125 €180 €+
Summe
Einmalkosten
310-330 €690 €1.280 €+
Jakobswegkosten pro Tag
Unterkunft5-8 €20 €35 €+
Verpflegung 15 €25 €35 €+
Budgetreserve3 € 5 €5 €+
Summe
Kosten pro Tag
23-26 €50 €75 €+

Durchschnittliche Jakobswegkosten in Spanien und Portugal (Stand 2020)

Kostenbeispiele einer Jakobswegreise „So günstig wie möglich

Wie hoch die Kosten einer Jakobswegreise nun im günstigsten Falle ausfallen und mit welchen Ausgaben man dabei insgesamt und pro Tag rechnen muss, zeigt der Blick auf folgende Beispiele für den Camino France und Camino Portugues.

Ausgangssituation

Für die Tour werden Schuhwerk und Rucksack gekauft, der Rest der Ausrüstung ist vorhanden oder kann ausgeliehen werden. Zur Vorbereitung werden die kostenlos verfügbaren Informationen im Internet genutzt und bei der An- und Abreise profitiert man von Frühbucherangeboten. Als Selbstversorger nächtigt man ausschließlich in kirchlichen und öffentlichen Herbergen. Sicherheitshalber wird die Budgetreserve in Höhe von 3 € pro Tag für ungeplante Ausgaben bei der Kalkulation der Jakobswegkosten berücksichtigt. Darüber hinaus werden pro Tag 2 € für kleine „Extras“ zwischendurch als zusätzliches Verpflegungsbudget veranschlagt.

Kosten Jakobsweg auf dem Camino Frances

Wie sich das Budget für 35 Etappen auf dem Jakobsweg Camino Frances zusammensetzt, ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Mit gut 310 € für einmalige Anschaffungen und An- und Abreise sowie rund 25 € pro Tag wird ein Gesamtbudget in Höhe von 1.185 € benötigt. Umgerechnet auf die Anzahl der Etappen betragen die Kosten knapp 34 € pro Tag.

KostenartKosten
pro Tag
Gesamt-
kosten
Einmalkosten
Informationsbeschaffung0 €
Ausrüstung Grundausstattung160 €
An- und Abreise150 €
Summe Einmalkosten310 €
Kosten pro Tag
Unterkunft Herberge5 €175 €
Verpflegung Selbstversorger15 €525 €
Budgetreserve für Extras2 €70 €
Budgetreserve ungeplante Ausgaben3 €105 €
Summe Unterkunft und Verpflegung 875 €
Gesamtkosten1.185 €
Umgerechnet pro Tag / 35 Tage33,85 €

Jakobswegkosten für den Camino Portugues

Bei gleichen Voraussetzungen zeigt sich bei einer 14tägigen Reise auf dem Camino Portugues hingegen folgendes Bild: Die Gesamtkosten belaufen sich auf 660 €. Im Vergleich zum Camino Frances liegen die umgerechneten Kosten pro Reisetag jedoch mit gut 47 € deutlich höher, da sich die Einmalkosten bei geringerer Reisedauer stärker auf das Gesamtbudget niederschlagen.

KostenartKosten
pro Tag
Gesamt-
kosten
Einmalkosten
Informationsbeschaffung0 €
Ausrüstung Grundausstattung160 €
An- und Abreise150 €
Summe Einmalkosten310 €
Jakobswegkosten pro Tag
Unterkunft Herberge5 €70 €
Verpflegung Selbstversorger15 €210 €
Budgetreserve für Extras2 €28 €
Budgetreserve ungeplante Ausgaben3 €42 €
Summe Unterkunft und Verpflegung 350 €
Gesamtkosten660 €
Umgerechnet pro Tag / 14 Tage47,14 €

Sparplan für den Traum vom Jakobsweg

Die Jakobswegkosten sind kalkuliert und mit Blick auf das notwendige Budget heißt es nun unter Umständen „Sparen für den Traum vom Jakobsweg“.

„Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“

(Walt Disney)

Je früher man damit beginnt, desto kleiner sind die Entbehrungen im Alltag, um Stück für Stück die Reisekasse zu füllen. Dabei gibt es einige Ansätze: von wöchentlichen Rücklagen über den Flohmarkt- oder eBay-Verkauf von Gegenständen, die man längst selbst nicht mehr benötigt bis hin zu kleinen Geldgeschenken zum Geburtstag.

In den Sparplan einbeziehen kann man übrigens darüber hinaus auch Aufwände, die während der Jakobswegreise zu Hause nicht anfallen. Dazu gehören die alltäglichen Verpflegungskosten, Kosten für öffentliche Verkehrsmittel und Benzin oder auch der regelmäßige Besuch des Lieblingslokals mit Freunden u.v.m. Auf dass die Kosten für die Reise auf dem Jakobsweg gesichert sind und der eigene Traum Stück für Stück näher rückt…


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