Die Jakobswege durch Frankreich werden vor allem von vier historischen Pilgerwegen geprägt: der Via Podiensis ab Le Puy-en-Velay, der Via Tolosana ab Arles, der Via Turonensis ab Paris und der Via Lemovicensis ab Vézelay.
In den 80er Jahren begann Frankreich damit, diese Hauptwege wiederherzustellen und als offizielle „Chemins de Saint-Jacques“ zu etablieren. Als Grundlage galt der so genannte Codex Calixtinus, eine Sammlung von Handschriften aus dem 12. Jahrhundert, in dem die vier Hauptwege beschrieben wurden.
Landschaftlich gesehen haben die Jakobswege in Frankreich von den Bergen bis ans Meer, von der mediterranen Provence bis ins kauzige Baskenland vielseitige und eindrucksvolle Kulissen zu bieten. Vor allem aber gelten sie bis heute noch unter Wanderfreunden und Pilgern als Geheimtipp. Obwohl sie zum großen Teil auf markierten Fernwanderwegen verlaufen, sind sie im Gegensatz zum beliebten Camino Frances oder Camino Portugues recht wenig frequentiert, verfügen aber über eine gute Infrastruktur und über jede Menge kultureller Höhepunkte. Grund genug also, sich die Routen einmal näher anzusehen und die Besonderheiten einer Wander- und Pilgerreise auf den Jakobswegen in Frankreich genauer zu betrachten.
Was kennzeichnet die verschiedenen Jakobswege in Frankreich? Welche Länge haben die unterschiedlichen Wege. Mit welchem Schwierigkeitsgrad muss man rechnen? Mit wie vielen Etappen sollte man rechnen? Für wen ist welcher Weg geeignet?
Dieser Beitrag beleuchtet die vier Hauptrouten, stellt ihre Länge, Dauer und Schwierigkeitsgrad gegenüber und vermittelt in Kurzprofilen einen ersten Eindruck von den Eigenschaften. Außerdem lässt sich anhand der Karten zu den unterschiedlichen Jakobswegen durch Frankreich der grobe Verlauf der einzelnen Routen vom Startpunkt bis zum Ziel nachvollziehen.
TIPP: Für alle, die eine Fernwanderung auf Jakobswegen in Frankreich oder in anderen europäischen Ländern planen, bietet der Reisemarkt attraktive Angebote. Inspirationen gibt es auf dem JakobswegReisen Marktplatz. Viel Spaß beim Stöbern!Inhaltsverzeichnis
Auf alten Pilgerwegen durch Frankreich – einfach paradiesisch
Jakobswege in Frankreich im Vergleich
Länge, Etappen und Schwierigkeitsgrad auf einen Blick
Jakobswege Kurzprofile
Via Podiensis
Via Lemovicensis
Via Turonensis
Via Tolosana
Via Gebennensis
Wandern und Pilgern in Frankreich – Rahmenbedingungen
Ausschilderung und Orientierung
Unterkünfte
Versorgungsmöglichkeiten
Kosten
Fazit
Wandern und Pilgern wie Gott in Frankreich
Auf alten Pilgerwegen durch Frankreich – einfach paradiesisch
Im Mittelalter war Santiago de Compostela das wichtigste Ziel für Pilger aus ganz Europa. Um dorthin zu gelangen, mussten sie Frankreich durchqueren. Besonders vier Jakobswege, die in Paris, Vézelay, Le-Puy-en-Velay und Arles starteten, wurden genutzt, um in den Pyrenäen die Grenze zu Spanien zu erreichen. Heute zeugen bemerkenswerte historische Denkmäler davon, welche Bedeutung diese Routen über Jahrhunderte hinweg für die Pilgerschaft hatten. Große Heiligtümer wie die Kathedrale Notre-Dame in Le Puy-en-Velay säumen die Wege ebenso wie Wallfahrtskirchen, Krankenhäuser, Brücken oder Wegkreuze.
Insgesamt 71 Denkmäler entlang der vier Hauptrouten durch Frankreich sowie sieben ausgewählte Wegabschnitte der Via Podiensis wurden in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen und erzählen von der Geschichte der Pilger – ein wahres Paradies für Kunst- und Kulturliebhaber.
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Aber nicht nur Kunst und Kultur sorgen für eine großartiges Wander- und Pilgererlebnis. Auch die abwechslungsreichen Landschaften und Naturräume sowie einige der offiziell „schönsten Dörfer Frankreichs“, die auf der Route liegen, garantieren genüssliche Momente. Nicht zu vergessen: die französische Kochkunst und das berühmte Savoir-vivre!
Jakobswege in Frankreich im Vergleich
So unterschiedlich die Wander- und Pilgerrouten durch Frankreich auch sind, so haben alle vier Hauptwege eine Gemeinsamkeit: Wie die untenstehende Tabelle zeigt, sind sie mit einer Distanz zwischen rund 740 und 930 Kilometern vom Startpunkt bis zum Ziel alle vergleichsweise lang. Wer die gesamte Strecke einer der vier französischen Jakobswege zurücklegen möchte, muss daher viel Zeit investieren oder man teilt sich die Route für mehrere kleine Auszeiten ein.
Länge, Etappen und Schwierigkeitsgrad der Jakobswege in Frankreich auf einen Blick
Jakobsweg Name | Start Ziel | Länge gesamt | Etappen- anzahl* | Schwierig- keitsgrad |
---|---|---|---|---|
Die Hauptrouten | ||||
Via Podiensis | Le-Puy-en-Velay Saint-Jean-Pied-de-Port | 740 km | 30 - 35 | mittel |
Via Lemovicensis | Vézelay Saint-Jean-Pied-de-Port | 920 km | 36 - 40 | leicht - mittel |
Via Turonensis | Paris Saint-Jean-Pied-de-Port | 930 km | 36 - 40 | leicht |
Via Tolosana | Arles Col du Somport | 780 km | 32 - 40 | mittel |
Verbindungsweg | ||||
Via Gebennensis | Genf Le-Puy-en-Velay | 350 km | 16 - 18 | mittel |
Die vier Hauptwege in Frankreich im Kurzprofil
Doch was zeichnet die vier Hauptwege neben der Länge, Etappenanzahl und dem Schwierigkeitsgrad aus? Die nachfolgenden Kurzprofile geben einen kompakten Überblick und ermöglichen eine erste Orientierung, für wen die verschiedenen Routen geeignet sind.
Via Podiensis – der älteste Jakobsweg in Frankreich
Die Via Podiensis ist rund 740 Kilometer lang und führt von Le Puy-en-Velay bis nach Saint-Jean-Pied-de-Port. Der beliebteste und älteste Jakobsweg durch Frankreich durchquert dabei die Regionen Auvergne, Okzitanien und schließlich Aquitanien, bis er am Fuß der Pyrenäen am berühmten Startpunkt des Camino Frances endet.
Wer auf der Via Podiensis wandert, lernt nicht nur viele regionale Facetten des Landes kennen, sondern erlebt einen Kulturgenuss, der seinesgleichen sucht. Bis heute ist dieser Jakobsweg, der auf dem Fernwanderweg GR65 verläuft, die einzige Route nach Santiago de Compostela, auf der insgesamt sieben Abschnitte zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Historische Städte mit beeindruckender mittelalterlicher Architektur und religiöse Denkmäler begeistern dabei vor allem geschichtsinteressierte Wanderer und Pilger.
Aber auch mit ihrer sehr gut entwickelten Infrastruktur punktet die Via Podiensis. Sie verfügt über zahlreiche Herbergen, Hotels und Gästehäuser, die auf Pilger ausgerichtet sind. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Zugang zu Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung.
Allerdings sollte man die physischen Herausforderungen dieses alten Pilgerweges nicht unterschätzen. Vor allem in den Regionen des Zentralmassivs und des Pyrenäenvorlands gestaltet sich die Route recht anspruchsvoll. Die Etappenlängen sollten daher je nach individueller Kondition gut durchdacht sein. Wer dies bei seinen Planungen beherzigt darf sich hier aber uneingeschränkt auf ein genussvolles Erlebnis freuen.
Eine der wichtigsten mittelalterlichen europäischen Pilgerwege. Gut frequentierte Route durch reizvolle Landschaften und unterschiedliche Klimazonen. Zahlreiche Weltkulturerbestätten und pittoreske Dörfer sorgen für abwechslungsreiche Erlebnisse. Geeignet für: Wander- und Pilgererfahrene, Kulturinteressierte, nur bedingt für Einsteiger
Schwierigkeitsgrad: mittel
Startpunkt: Le Puy-en-Velay
Länge: 740 km
Etappen: 30-35
Herbergennetz/Unterkünfte: sehr gut
Beste Reisezeit: April bis Oktober. In diesem Zeitraum sind auch die Hochebenen des Zentralmassivs in der Regel schneefrei und in allen Regionen vergleichsweise milde Temperaturen.
Via Lemovicensis – der Vézelay-Weg nach Saint-Jean-Pied-de-Port
Die Via Lemovicensis – auch Voie de Vézelay genannt – führt über rund 920 Kilometer vom bekannten Wallfahrtsort Vézelay bis nach Ostabat-Asme, wo sie in die Via Podiensis mündet. Bei einem sanften Auf und Ab kann man auf der auch als Fernwanderweg GR654 gekennzeichneten Route sehr entspannt ein abwechslungsreiches Landschaftsbild genießen.
Zunächst verläuft die Via Lemovicensis durch das grüne und hügelige Burgund, eine Region, die für ihre Weinberge und ihren historischen Charme bekannt ist. Es folgt das von Schlössern durchzogene Gebiet Centre und die dünn besiedelte, geschichtsträchtige und wasserreiche Region Limousin, bis man schließlich Aquitanien mit dem einzigartigen Baskenland an den Pyrenäen erreicht.
Wenngleich auch die Via Lemovicensis ein paar kulturelle Höhepunkte bereithält, durchquert man bei dieser Fernwanderung und Pilgerreise nur selten touristische Gebiete und große Städte. Vielmehr ist diese Jakobswegroute recht beschaulich und von kleineren Ortschaften geprägt, in denen mittelalterliche Kirchen und Bauwerke von der jahrhundertealten Pilgertradition zeugen.
Obwohl die Via Lemovicensis weniger als die südlichere Via Podiensis frequentiert ist, so darf man dort dennoch eine recht gute Infrastruktur erwarten – sowohl bei den pilgerfreundlichen Unterkünften als auch bei den Verpflegungsmöglichkeiten.
Das Beste jedoch: Bis auf wenige Etappen zeichnet sich der Weg von Vézelay durch einen flachen Streckenverlauf aus, der auch für eher unerfahrene Wanderer und Pilger geeignet ist. Allerdings – und das gilt für alle Jakobswege in Frankreich – ist es von Vorteil eine gewisse Ausdauer mitzubringen, um die große Gesamtdistanz gelassen zurückzulegen.
Landschaftlich abwechslungsreich, wenig touristische Gebiete, überschaubar frequentiert: Wer überfüllte Jakobswegrouten vermeiden möchte und dennoch in den Genuss der traditionellen Pilgererfahrung kommen will ist hier richtig. Geeignet für: Jakobsweg-Einsteiger, Wander- und Pilgererfahrene, Ruhesuchende
Schwierigkeitsgrad: leicht – mittel
Startpunkt: Vézelay
Länge: 940 km
Etappen: 36-40
Herbergennetz/Unterkünfte: gut
Beste Reisezeit: April bis Juni und September bis Oktober. In diesen Zeiträumen sind die Temperaturen in allen Regionen recht angenehm und mild. Im Hochsommer kann es hingegen je nach Region sehr heiß werden, außerdem muss man dann mit erhöhter Frequenz rechnen.
Via Turonensis – der lange Weg durch Frankreich
Die Via Turonensis, benannt nach der Stadt Tours, ist ein Jakobsweg zum Verlieben. Auf einer Länge von rund 930 Kilometern bietet die auf dem französischen Abschnitt der Via Regia und dem Fernwanderweg GR655 verlaufende Route vielfältige Eindrücke für jeden Geschmack: Natur, Kultur, Ruhe, lebendige Städte, charmante Dörfer, kulinarische Genüsse und natürlich eine große Portion „Savoir-vivre“!
Von Paris aus führt die Via Turonensis durch die sanften Hügel der Île-de-France-Region. Angekommen in Orléans geht es weiter durch das märchenhafte Loire-Tal. Malerische Landschaftsbilder, wilde Gewässer, grüne Ufer und alte Königsschlösser säumen hier die Route bis nach Tours, dem Pilgerzentrum des Mittelalters. Die sanfte Hügellandschaft, ausgedehnte Getreidefelder, der Wald von Aulnay und schließlich die berühmten Weinberge von Bordeaux machen auch den nächsten Streckenabschnitt zum Vergnügen.
Schließlich nähert man sich langsam, aber sicher dem Ziel Ostabat-Asme im Pyrenäenvorland. Bis dorthin hat man auf der Via Turonensis in der Regel rund 40 Etappen zurückgelegt, deren Schwierigkeitsgrad allerdings eher gering ist. Daher gehört der nördlichste Jakobsweg Frankreichs wie auch die Via Lemovicensis zu den Jakobswegrouten, auf denen sich auch ungeübte Wanderer und Jakobswegeinsteiger wohlfühlen können. Sie weist keine sonderlichen Steigungen oder Gefälle aus und überrascht auch nicht mit anstrengenden Auf- und Abstiegen oder schwer passierbaren Pfaden. Aber auch hier gilt: Eine Grundkondition und Ausdauer sind am Ende schon allein aufgrund der Länge des Weges nötig.
Natur, Kultur, Kulinarik, Metropolen. Diejenigen, die einen Jakobsweg ohne große Höhenunterschiede suchen und dennoch viele große und kleine Höhepunkte erleben möchten, dürften hier die perfekte Route vorfinden. Geeignet für: Jakobsweg-Einsteiger, Wander- und Pilgererfahrene, Kulturinteressierte
Schwierigkeitsgrad: leicht
Startpunkt: Paris
Länge: 930 km
Etappen: 36-40
Herbergennetz/Unterkünfte: in der Regel gut
Beste Reisezeit: April bis Oktober. Auch in den Sommermonaten kann man auf dem nördlichsten Jakobsweg mit angenehmen, warmen aber nicht zu heißen Temperaturen und moderaten Niederschlägen rechnen.
Via Tolosana – der Fernwander- und Jakobsweg in Südfrankreich
Die 780 km lange Via Tolosana startet in Arles in der südlich gelegenen Region Provence und führt als einzige der großen Routen nicht nach Saint Jean Pied de Port, sondern parallel zum GR653 bis zum Col du Somport in den Pyrenäen. Die weniger frequentierte, herausfordernde und landschaftlich wunderschöne Strecke mündet dort in den Camino Aragones, der bis ins spanische Puente la Reina weiterführt.
Der Naturpark der Camargue, die Ausläufer der Cevennen, der Naturpark Haut-Languedoc, die sanft hügelige Landschaft der Gascogne und die Berglandschaft der Pyrenäen laden hier zu einer genussvollen aber durchaus anspruchsvollen Wanderung ein.
Dabei verläuft die Jakobswegroute in Südfrankreich durch eine historische Region, die von römischer und mittelalterlicher Geschichte geprägt ist. Antike Städte wie Arles und Toulouse warten mit gut erhaltenen römischen Bauten und beeindruckender Architektur auf. Besonders sehenswert ist auch Montpellier, eine der interessantesten Städte des Landes.
Doch obwohl die Via Tolosana viele Vorzüge für Natur- und Kulturfreunde bietet, so ist sie doch wenig frequentiert. Hier kann man noch Ruhe und Einsamkeit genießen und sich ganz und gar auf das eigene Jakobsweg-Abenteuer konzentrieren.
Bedenken im Hinblick auf die Infrastruktur muss man dabei jedoch nicht haben. Mittlerweile gibt es fast überall meist privat geführte Pilgerunterkünfte und Herbergen – die so genannte Gite d’etape – in denen Wanderer und Pilger willkommen sind.
Großartige Kombination aus Geschichte, Kultur und Landschaft. Wer Interesse daran hat, tiefer in die vielfältige Region des Südens Frankreichs einzutauchen und Herausforderungen nicht scheut, ist hier richtig. Geeignet für: Wander- und Pilgererfahrene, Kulturinteressierte, nur bedingt für Einsteiger
Schwierigkeitsgrad: mittel
Startpunkt: Arles
Länge: 780 km
Etappen: 32-40
Herbergennetz/Unterkünfte: in der Regel gut
Beste Reisezeit: April bis Juni und September bis Oktober. Im Hochsommer kann es sehr heiß werden, was die langen Wanderungen beschwerlich machen kann.
Verbindungswege zu den Jakobswegen in Frankreich
Um zu den Ausgangspunkten der vier Hauptrouten durch Frankreich zu gelangen, gibt es verschiedene Verbindungswege.
Die rund 350 Kilometer lange Via Gebennensis startet in Genf und verbindet die dort ankommenden Jakobswege mit Le Puy-en-Velay, wo die Via Podiensis beginnt.
Der Burgunder Jakobsweg verbindet die Pilgerrouten aus Süddeutschland und dem Elsass mit Vézelay, dem Start der Via Lemovicensis.
Die Via Domitia mit Start in Montgenèvre in den französischen Alpen und die Via Aurelia, beginnend in Menton an der Côte d’Azur, verbinden die Jakobswege aus Italien mit der Via Tolosana.
Unterwegs auf Jakobswegen durch Frankreich – Rahmenbedingungen
Die Jakobswege in Frankreich gelten bislang noch als Geheimtipp unter Wanderern und Pilgern. Die landschaftliche Vielfalt, die historische Bedeutung sowie kulturelle und religiöse Sehenswürdigkeiten entlang der Routen versprechen unendlich viele großartige Eindrücke auf verhältnismäßig wenig frequentierten Wegen. Ein entspanntes Unterwegssein garantiert dabei die Infrastruktur.
Wegmarkierung und Orientierung
Via Podiensis, Via Lemovicensis, Via Turonensis, Via Tolosana: Alle Jakobswege durch Frankreich verlaufen in weiten Teilen parallel zu französischen GR-Fernwanderwegen (GR steht für Grande Randonnée). Daher ist man unterwegs nicht vollständig auf die lückenlose Kennzeichnung mit dem typischen Jakobsweg-Symbol angewiesen, sondern kann sich auch recht gut an den rot-weißen Balken der Fernwanderwege orientieren.
Unterkünfte in Frankreich
Die vier großen Jakobswege in Frankreich besitzen in der Regel eine gute bis sehr gute Herbergsstruktur, so dass die Etappenlängen recht flexibel auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Vor allem die sogenannten Gite d’etape – die Wanderherbergen – sind eine beliebte, verhältnismäßig preiswerte Einkehrmöglichkeit, die den Herbergen in Spanien ähnelt. Die Vorlage eines Pilgerausweises ist allerdings nicht notwendig, da hier auch Wanderer nächtigen.
Gut zu wissen: Pilger werden hier nicht bevorzugt behandelt. Eine Platzreservierung am Vortag ist daher empfehlenswert und in Frankreich – anders als in Spanien – auch üblich.
Versorgungsmöglichkeiten und Verpflegung
Lange Etappen ohne Einkaufsmöglichkeiten oder Bistros, Bars und Restaurants sind eher die seltene Ausnahme auf den französischen Jakobswegen. Dennoch ist es ratsam, im Zweifelsfall im Vorfeld einer Etappe zu klären, welche Versorgungsmöglichkeiten es unterwegs gibt, um sich ggfs. für Unterwegs mit Proviant und Getränken zu versorgen.
Jakobswege Frankreich – Kosten
Wer die Jakobswege in Frankreich für seine Auszeit wählt muss im Vergleich zu Spanien mit etwas höheren Kosten rechnen. Für eine einfache Übernachtung in den privaten „Gîte d’etape“ auf der Via Podiensis sollte man zum Beispiel ein Budget von rund 20 bis 25 Euro einplanen, zuzüglich 5 bis 6 Euro für das Frühstück. Für die Übernachtung mit Halbpension hingegen ist mit Kosten zwischen 40 und 45 Euro zu rechnen. Alternativ kann man sich aber auch in den Supermärkten und Lebensmittelgeschäften vor Ort selbst verpflegen, was das Reisebudget merklich schont.
Fazit: Wandern und Pilgern wie Gott in Frankreich
Frankreich bietet nach Meinung vieler Wanderer und Pilger die landschaftlich schönsten und abwechslungsreichsten Strecken und eignet sich mit seinen recht langen Jakobswegrouten für ausgedehnte Wanderauszeiten.
Eine Fernwanderung auf französischen Jakobswegen verspricht dabei einen sehr persönlichen Einblick in „Land und Leute“ und die gut ausgebaute Infrastruktur erleichtert den Einstieg auch für Wander- und Pilgeranfänger.
Landschaftlich gibt es kaum ein anderes Wegenetz, das so unterschiedliche Naturräume durchquert und täglich neue Aussichten bietet. Durch den langen Verlauf der Strecken sind dabei fast alle französischen Regionen erfasst und halten für jeden Geschmack die passende Kulisse bereit: vom Berggipfel über dichte Wälder und mediterrane Felder bis hin zu Weinregionen, malerischen Flusstälern und dem Meer. Einfach göttlich!
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