Camino Portugues Rundwanderweg? Ja, richtig gelesen. Nicht „da Costa“, nicht „Central“ oder „Senda Litoral“, sondern R-u-n-d-w-a-n-d-e-r-w-e-g! Denn bei unserem vierten HelloWorld-Projekt drehte sich im wahrsten Sinne des Wortes alles „rund“ um den portugiesischen Jakobsweg. Unser Ziel war es, die verschiedenen Wegvarianten des Camino Portugues mit anderen Wegabschnitten zu verbinden, um zu Fuß von Porto nach Porto zu gelangen. Wie lange wir dazu benötigen? Wie viele Kilometer wir zurücklegen würden? Sechs Wochen, acht Wochen? 800 oder gar 1.000 Kilometer? Das sollte sich zeigen…
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Der Camino Portugues Rundwanderweg: die Idee
Die Idee zum Camino Portugues Rundwanderweg kam uns bereits am Ende unseres ersten Jakobsweges. Als Pilgerneulinge wählten wir den Camino Portugues da Costa von Porto nach Santiago de Compostela. Mit rund 300 Kilometern Länge und 12 Tagen Dauer erschien er uns als idealer Einstieg und die Erfahrungen, die wir dabei sammeln durften, prägen uns bis heute. Wir lernten, wie toll und befriedigend es ist mit minimalster Ausrüstung unterwegs zu sein, Tag für Tag zu laufen, mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu kommen und die Umgebung intensiv wahrzunehmen. Am Ende stellte sich das stetige Laufen als ein echtes Wundermittel heraus, um den Kopf auszulüften und Platz zu schaffen für neue Ideen – oder um den dänischen Philosophen Søren Kierkegaard zu zitieren:
„Ich habe mir meine besten Gedanken angelaufen und ich kenne keinen Gedanken, der so schwer wäre, dass man ihn nicht beim Gehen los würde.“
Doch so überglücklich wir beim Zieleinlauf in Santiago de Compostela auch waren, so sehr verspürten wir auch ein wenig Traurigkeit über das Ende unseres ersten Caminos. Am liebsten wären wir gleich weitergelaufen, dort anfangen, wo unser Weg geendete hatte, wieder ein Stückchen weiter …
Es war ein Wunsch, mit dem wir – wie wir heute wissen – nicht alleine waren. Viele, die sich einmal auf einen der Jakobswege begeben haben, werden zum Wiederholungstäter. Kein Wunder: Die Freiheit, die man beim Unterwegssein wahrnehmen kann, gepaart mit den Anstrengungen für Körper und Seele, doch dann die Belohnung und Zufriedenheit, wenn man die Herausforderung gemeistert hat, all das sind unbeschreibliche Gefühle, die süchtig machen. Süchtig nach mehr.
h wie könnte dieses „mehr“ aussehen, wenn wir damit gleichzeitig unsere Liebe zum Meer, zu Galicien und Portugal verbinden wollen? Auf diese Frage suchten wir Antworten und so wurde die Idee des „Camino Portugues Rundwanderweges“ geboren. Erst vage in unseren Köpfen, verklarte sich das Bild mit der Zeit immer mehr.
Von Porto bis Porto: Etappenplanung in Etappen
Dann endlich war es soweit: Die Route war fertig geplant und kombinierte bekannte portugiesische und spanische Jakobswege mit weniger populärem Terrain an der galicischen Küste entlang.
Von Porto aus sollte es zunächst auf dem Camino Portugues Central durch das Landesinnere nach Santiago de Compostela gehen, anschließend auf dem Camino Finisterre bis ans „Ende der Welt“.
Danach sollte die Tour weiter an der Atlantikküste Galiciens verlaufen, wo wir wieder einmal „Neuland“ betreten würden. Wie wir es bereits von der Costa da Morte kannten, existieren nämlich auch für das als „Rias Baixas“ bekannte Gebiet keine schlüssigen Wanderkarten, geschweige denn Wanderführer. So blieb uns nichts anderes übrig, als aus einer Vielzahl von (digitalen) Quellen und mit etwas „kreativer Weggestaltung“ für diesen Abschnitt des „Camino Portugues Rundwanderwegs“ unsere ganz eigene GPS-Karte zusammenzustellen. Wenn alles gut läuft, würde sie uns die Richtung vorgeben und durch viele kleine Häfen, beschauliche Fischerdörfer, weite Strände und Teile des Nationalparks Islas Atlánticas de Galicia (ge-)leiten, bevor wir irgendwann Vigo erreichen würden.
Die große Hafen- und Industriestadt war dann auch als Startpunkt für den vierten und letzten Streckenabschnitt unseres Camino Portugues Rundwanderwegs vorgesehen: die Küstenvariante des portugiesischen Jakobsweges – der Weg, auf dem alles begann …
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Startklar für das Abenteuer Camino Portugues Rundwanderweg
Im Geiste sahen wir uns schon an der Atlantikküste entlang gehen, in Erinnerungen schwelgen, eine frische Brise um die Nase, das Rauschen der Wellen in den Ohren. Wie schön ist es doch, wenn man Ideen, Vorstellungen, ja Träume zum Leben erwecken darf!
Langsam spürten wir wieder das aufgeregte Kribbeln, die unglaubliche Vorfreude auf das Unterwegs-sein, auf den Moment, in dem Körper und Geist wieder im Gleichschritt einem gemeinsamen Ziel entgegen gehen und ein ganz bestimmtes Gefühl unser Dasein beherrscht: das Gefühl des „Ankommens im Hier und Jetzt“ oder wie es der deutsche Philosoph und Pädagoge Andreas Tenzer formulierte:
„(…) die Kunst, dort zu sein, wo man ist“.
Dann war es endlich so weit. Am 03.06.2019 stiegen wir in das Flugzeug, das uns an die Stelle bringen sollte, wo sich der Kreis unseres vierten HelloWorld-Abenteuers rund acht Wochen später wieder schließen würde: Porto.
Alle Interessierten hielten wir während unseres Unterwegsseins mit ein paar Schlaglichtern auf Instagram auf dem Laufenden. Doch dabei belassen wir es selbstverständlich nicht. Zur Zeit sind wir dabei, die gesammelten Informationen und Bilder zu sichten und zu sortieren, um sie schnellstmöglich aufzubereiten.
Für alle, die wie wir die Nähe zum Meer lieben und Lust dazu haben, aus ihrem Camino Portugues eine „runde Sache“ zu machen – ob am Stück oder stückchenweise – werden wir dann bald an dieser Stelle wichtige Infos bereitstellen: von kleinen Erfahrungsberichten vom Camino Portugues Rundwanderweg und Tipps über die Etappenplanung bis hin zu GPS-Daten zum Nachwandern – und das Ganze selbstverständlich wie immer kostenlos!