Camino Portugues Etappe 12: Zieleinlauf in Santiago de Compostela

Heute steht die letzte Camino Portugues Etappe von Padron nach Santiago de Compostela bevor. In der Herberge herrscht reger Betrieb. Überall um uns herum Stimmengewirr in unterschiedlichsten Sprachen, Rucksäcke werden gepackt, Proviant verstaut für den letzten Weg. Alle hier sind auf dem Jakobsweg unterwegs und haben das gleiche Ziel: Santiago de Compostela. Die Vorfreude und Aufregung liegt sprichwörtlich in der Luft und so laufen wir zu dritt gemeinsam mit Kerri aus Sacramento ein letztes Mal hoch motiviert dem Pilgerstrom hinterher.

Noch rund 14 Kilometer trennen uns vom Ziel und wir können es noch gar nicht glauben, dass wir in wenigen Stunden dort ankommen werden, wo schon Millionen von Pilgern gelandet sind: auf dem Vorplatz der Kathedrale von Santiago.

Die Zeit vergeht wie im Fluge und ehe wir es uns versehen, erblicken wir in der Ferne bereits den Stadtrand. Wir gehen durch die Straßen, vorbei am Alameda Park. Je mehr wir uns der Kathedrale nähern, umso dichter wird der Pilgerverkehr. Noch ein paar Schritte, noch einmal um die Ecke und dann ist es soweit: Geschafft! Unsere zwölfte Camino Portugues Etappe von Padron nach Santiago de Compostela liegt tatsächlich hinter uns. Wir stehen vor dem weltweit berühmten Gebäude mit Gefühlen, die man beim besten Willen nicht mehr beschreiben kann.


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Unglaubliche Stimmungslage in Santiago de Compostela

Man nehme all die Erlebnisse, Ereignisse und Gefühle zusammen, über die wir in den elf zurückliegenden Tagen berichtet haben. All das was uns erfreut, was uns bewegt hat, wo wir unsere Grenzen gespürt haben … Jetzt kommt das Erlebte wieder hoch und wir sind einfach nur überglücklich über die unglaublichen, vielfältigen Erfahrungen, die für uns dieser über 300 Kilometer lange Weg von Porto bis hier her mit sich gebracht hat.

Ja, wir haben unsere Feuertaufe bestanden. Oder besser gesagt: Nicht nur überstanden, sondern von ein paar Irrwegen und Blasen an den Füßen abgesehen in vollen Zügen genossen.

Das Bild zeigt zwei Wegweiser auf dem Caminho Portugues die in unterschiedliche Richtungen weisen. Dazwischen steht Nico.
Die Suche nach dem richtigen Weg war auf dem Camino Portugues manchmal eine Herausforderung.

Eine ganze Weile halten wir uns auf dem Vorplatz auf. Machen Fotos, kommen mit anderen Pilgern ins Gespräch, wildfremden Menschen, deren Wege sich gleich wieder trennen werden – aber für diesen einen Moment ist man „Eins“.

Noch voll im Wechselbad der Gefühle zwischen Freude über das Erreichte und Wehmut, dass mit der heutigen Camino Portugues Etappe unser Unterwegs-sein hier nun endet, entschließen wir uns irgendwann los zu gehen, nach einem Restaurant zu suchen und unseren Einzug in Santiago de Compostela gemeinsam mit Kerri bei einem leckeren Essen und Wein zu feiern.

Als wir wieder auf die Uhr blicken ist es fast halb vier. Zeit weiterzugehen, schließlich haben wir ja noch etwas vor: unsere Compostela abholen, die offizielle Urkunde, mit der unsere „Wallfahrt“ bescheinigt wird – ein schönes Andenken an unseren allerersten Jakobsweg.

Während wir geduldig in der langen Schlange im Pilgerbüro stehen, kommt plötzlich ein bekanntes Gesicht um die Ecke. Katarina steht vor uns und berichtet, dass auch Anton draußen wartet. Was für ein Zufall, dass sich unsere Wege mit denen unserer beiden russischen Mitpilger hier wieder kreuzen. Voller Freude verabreden wir uns zu einem letzten „Zusammensein“ und werden uns in ein paar Stunden wieder an der Kathedrale treffen.

Mit der Compostela in der Hand checken wir am späten Nachmittag im Hotel ein. Kurz unter die Dusche, ein wenig ausruhen und schon sind wir wieder unterwegs. Ein bisschen Zeit bleibt uns noch, durch die wirklich sehenswerte Altstadt von Santiago zu schlendern und diese einerseits umtriebige aber auf der anderen Seite auch unglaublich friedliche und freundliche Atmosphäre aufzusaugen.

Hier sieht man eine Gasse der Altstadt in Santiago de Compostela, dem Zielort des Caminho Portugues.
In der Altstadt von Santiago de Compostela herrscht eine unglaublich freundliche und friedliche Atmosphäre.

Ein letztes Treffen unter „Pilger-Freunden“

An der Kathedrale stoßen wir schließlich wie am Mittag verabredet auf unsere „Pilger-Freunde“ und suchen uns gemeinsam einen schönen Platz, um diesen Höhepunkt der Reise zu feiern. Es ist ein toller Abend, an dem wir die vielen Erlebnisse auf dem Camino Portugues Revue passieren lassen und über weitere Vorhaben sprechen. Katarina zieht es jetzt erst einmal nach Frankreich zum Surfen, Anton wird bald in Italien vorbeischauen und Kerri wird mit zwar noch ungewissem Ziel aber ganz sicher bald auch wieder die Koffer packen und in die Welt hinausgehen. Und wer weiß: Vielleicht begegnet man sich eines Tages wieder, auf einer Camino-Tour oder in Russland, Sacramento oder hier bei uns in Karlsruhe. …

Sie feiern das Ende ihrer Caminho Portugues-Tour: Andrea und Nico mit ihren Mitpilgern Kerri, Katarina und Anton.
Ein schöner Zufall: In Santiago treffen wir wieder auf Katarina (rechts), Anton (2. v.l.) und Kerri (3. v.l.) – unsere Mitpilger auf der Variante Espiritual.

Es ist spät geworden, als wir uns durch die Gassen von Santiago zurück zum Hotel aufmachen und entschließen an der Hotelbar noch einen letzten kleinen Absacker zu trinken. Andrea holt etwas aus ihrer Hosentasche: Es ist die Karte mit den „favorite quotes“ von Kerri, die sie uns gestern geschenkt hatte. Wir beginnen damit sie durchzulesen und bleiben beide gleichzeitig an einem Zitat hängen:

„Your life is made up of the memories that you choose to make, so, go make a memory!“

In diesem Sinne allen Pilgern und Wanderlustigen die besten Wünsche und viel Spaß, tolle Ereignisse und wunderbare Begegnungen auf den Etappen des Camino Portugues oder auf welchen Jakobsweg es Euch auch immer verschlägt:

Go and make YOUR memory!

>> Was bisher geschah: Camino Portugues Etappe 11: How to meet George Clooney…


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