Via Baltica – der baltisch-westfälische Jakobsweg

Die Via Baltica ist mit über 700 km der längste deutsche Jakobsweg und führt von der Insel Usedom nahe der polnischen Grenze bis nach Osnabrück. Damit verläuft die Route gleich durch fünf Bundesländer: Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen.

Vom Ziel in Osnabrück aus besteht die Möglichkeit, über den westfälischen Jakobsweg nach Köln und anschließend über die Via Coloniensis nach Trier weiter zu laufen, wo die Anschlusswege durch Frankreich bis nach Santiago starten.

Via Baltica Karte, GoogleMaps und GPS-Daten

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Die vorstehende GoogleMap Karte gibt Aufschluss über den genauen Verlauf des Jakobsweges Via Baltica, der die nördlichste Ost-West-Verbindung des deutschen Wegnetzes darstellt.

Markierung der Via Baltica

Die Via Baltica ist gut beschildert, allerdings gibt es auch Abschnitte, die durch privates Gelände führen und nicht durchgängig markiert sind. Eine zusätzliche Navigationshilfe wie die GPS-Daten von HelloWORLD kann also durchaus sinnvoll sein. Für den kostenlosen Download einfach auf den Banner klicken:

Dieser Werbebanner bietet die GPS-Daten für die Via Baltica von Usedom nach Osnabrück an.

Etappenplanung im Blick

Um den vollständigen Weg der Via Baltica zurückzulegen benötigt man rund fünf Wochen. Ein Beispiel für eine Etappenplanung mit Zwischenstation in den wichtigsten großen Städten zeigt diese Tabelle:

Etappevon - bisDistanz
1Usedom - Lassan26 km
2Lassan - Hohendorf15,5 km
3Hohendorf - Hanshagen17,5 km
4Hanshagen - Greifswald15,5 km
5Greifswald - Grimmen26,5 km
6Grimmen - Tribsees24 km
7Tribsees - Kölzow18 km
8Kölzow - Sanitz17 km
9Sanitz - Rostock22 km
10Rostock - Bad Doberan24 km
11Bad Doberan - Neubukow26 km
12Neubukow - Wismar29 km
13Wismar - Grevesmühlen25,5 km
14Grevesmühlen - Schönberg26 km
15Schönberg - Lübeck25 km
16Lübeck - Reinfeld20 km
17Reinfeld - Nütschau16 km
18Nütschau - Duvenstedt30 km
19Duvenstedt - Hamburg28 km
20Hamburg - Wedel21,5 km
21Wedel - Fährfahrt - Harsefeld21 km
22Harsefeld - Zeven27 km
23Zeven - Otterstedt23 km
24Otterstedt - Borgfeld21 km
25Borgfeld - Bremen11 km
26Bremen - Barrien (Syke)22 km
27Barrien (Syke) - Harpstedt19,5 km
28Harpstedt - Wildeshausen14 km
29Wildeshausen - Visbek18,5 km
30Visbek - Lohne (Oldenburg)26 km
31Lohne (Oldenburg) - Damme21,5 km
32Damme - Engter29 km
33Engter - Osnabrück16,5 km

Wegcharakter der Via Baltica

Der baltisch-westfälische Jakobsweg ist von einer flachen und maritimen Landschaft geprägt und führt vor allem zu Beginn häufig am Meer oder an Flüssen entlang, über zahlreiche Brücken hinweg und hält auch Passagen mit der Fähre bereit.

„Es gibt viele Wege, die man im Leben gehen kann. Richtig ist immer der, der glücklich macht.“ (Autor unbekannt)

Die Strecken über Asphalt-, Schotter- und Waldwege sind so gut ausgebaut, dass sich die Route auch problemlos mit dem Fahrrad bewältigen lässt. Da das Fahrrad ohnehin in Norddeutschland einen besonderen Stellenwert hat, gibt es auch Pilgerunterkünfte für Radfahrer, bequeme Ausweichrouten über Straßen und Radwege sowie vielerorts die Möglichkeit, eine Fahrradwerkstatt aufzusuchen.

Mit Rostock, Lübeck, Hamburg und Bremen liegen die wichtigsten und bekanntesten Hansestädte auf der Via Baltica. Die großen und kleinen Orte bieten neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch eine urbane, lebendige Stimmung, die den perfekten Ausgleich zu den Stunden in beschaulicher, ruhiger Natur schafft. Wer hier etwas länger verweilen möchte, kann ganz einfach entsprechende Besichtigungstage vorsehen.

Wer gerne die imposanten Zeitzeugnisse der Backsteingotik bestaunen möchte, wird auf dem norddeutschen Jakobsweg gleich mehrfach mit einzigartigen, mittelalterlichen Baudenkmälern belohnt. In Greifswald sticht zum Beispiel der Dom St. Nikolai mit seinem Spitzkegel-Turm sofort ins Auge und in Tribsees befindet sich die große St. Thomas Kirche, benannt nach dem Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket.


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Wie gut ist die Infrastruktur?

Die gelbe Muschel auf blauem Grund markiert fast überall den norddeutschen Weg, wobei zum Beispiel private Waldabschnitte, durch die der Weg führt, nicht immer durchgängig ausgezeichnet werden können. Wie bei den meisten Wegen ist es daher empfehlenswert, für alle Fälle eine Karte oder GPS-Daten auf der Packliste zu haben – auch um alternative Wegvarianten, etwas außerhalb gelegene Sehenswürdigkeiten oder Streckenalternativen für Radfahrer zu entdecken.

Betrachtet man die einzelnen Etappen des norddeutschen Jakobsweges, ist der Schwierigkeitsgrad durch das flache Land eher einfach bis mittel gehalten. Auf die gesamte Strecke gerechnet braucht es dennoch ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen, wenn die über 700 km am Stück bewältigt werden sollen. Die Höhenmeter erreichen dabei selten dreistellige Werte und sind beinahe über den gesamten Weg hinweg zu vernachlässigen. Auf dem größten Teil der Strecke sind es lediglich zwischen 0 und 50 Höhenmeter pro Etappe.

Die vielen Jakobus-Kirchen und die mittelalterliche Gertrudenherberge in Lübeck zeugen von der langen Pilgertradition Norddeutschlands. Heutzutage entstehen immer mehr Herbergen und pilgerfreundliche Unterkünfte entlang des Weges, was eine auf die eigene Kondition abgestimmte, individuelle Etappeneinteilung ermöglicht.

Um in den offiziellen Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger zu übernachten, sollte ein Pilgerausweis im Gepäck sein, den es bei den deutschen Jakobusgesellschaften gibt. Da die Ausstattung in den Pilgerherbergen zum Teil sehr minimalistisch ist, ist es sinnvoll eigene Schlafutensilien wie zum Beispiel einen Schlafsack mitzuführen.


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Ein kleines Fazit

Die flache Streckenbeschaffenheit, das solide Herbergen- und Unterkunftsnetz sowie die wasserreiche, ebene Landschaft der Via Baltica eignen sich perfekt für Jakobsweg-Anfänger. Attraktiv erscheint diese baltisch-westfälische Route aber nicht zuletzt auch für alle, die in Norddeutschland nach einer entspannten, aber abwechslungsreichen Tour für ihre Fernwanderung suchen.

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