Camino del Norte Etappe 7: Finisterre – das Ende der Welt

Bei der siebten und letzten Camino del Norte Etappe geht es jetzt zum Ende der Welt! Nach gut acht Wochen und rund 1.150 Kilometern auf dem Jakobsweg und an der Costa da Morte entlang liegt das Ziel unseres 60tägigen „Abenteuer Camino del Norte“ in greifbarer Nähe. Nur noch einen Katzensprung und drei Tage, dann heißt es „Endstation Finisterre“.

Nachdem uns die Costa da Morte zwischen Corme und Muxia ja bereits total begeistert hat, sind wir nun gespannt, ob sich die entsprechend hohen Erwartungen auch auf den letzten Kilometern erfüllen werden. Dies nicht zuletzt, weil die Strecke zwischen Finisterre und Muxia auch als eine beliebte Verlängerung des Jakobsweges ausgezeichnet ist und wir befürchten, dass die Wege dadurch ihren „Reiz des Ursprünglichen und (nahezu) Unberührten“ verloren haben könnten. Aber warten wir erst einmal ab.

Ein wenig können wir den Verlauf unseres Countdowns ja glücklicherweise auch beeinflussen. So haben wir bereits während unserer Planungen festgelegt, dass wir nicht der Ausschilderung des Jakobsweges folgen werden, der laut einschlägiger Wanderführer nahezu komplett durch das Landesinnere, über Asphaltstraßen und durch „bewaldete Hügellandschaften“ führt. Vielmehr ziehen wir wieder die Küstennähe vor und haben dazu wie schon so oft während unseres „Abenteuers Camino del Norte“ unsere eigene Routenplanung im Gepäck bzw. auf dem GPS-Gerät.

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Endspurt zum Ende der Welt.

Diese Entscheidung „bezahlen“ wir mit ein paar Mehr-Kilometern: Während der offizielle Jakobsweg mit rund 28 Kilometern ausgezeichnet ist, liegen vor uns 46 Kilometer. Ein „Umweg“ der sich aber lohnen wird…

Auf Wiedersehen Muxia

Als wir am frühen Morgen unseren Rucksack in der Herberge in Muxia zusammenpacken, tun wir das mit einem etwas seltsamen Gefühl. Ja, es macht sich tatsächlich ein bisschen Wehmut breit. Obwohl wir mit unserer Reise noch nicht am Ende angekommen sind, so überkommt uns dennoch bereits hier der Gedanke, dass wir nun Abschied von unserem „Abenteuer Camino del Norte“ nehmen müssen.

Vielleicht liegt dies einfach daran, dass wir das Ziel zwischenzeitlich so deutlich vor Augen haben. Vielleicht aber auch daran, dass Muxia für uns im Grunde bereits der perfekte Ort für einen würdigen Abschluss unseres HelloWorld-Projektes war.

Gestern Abend, draußen an der Küste Muxias, herrschte eine derart friedliche, einnehmende und gleichzeitig doch so ungemein kraftvolle Atmosphäre, der man sich einfach nicht entziehen konnte. Sie steht für uns stellvertretend für die Zeit auf dem spanischen Küstenweg mit all seinen Gegensätzen. Die große Zufriedenheit und das tiefe Glücksgefühl, das wir dabei bei Sonnenuntergang auf den Felsen unterhalb der Wallfahrtskirche Santuario da Virxe da Barca gespürt haben, steckt auch heute Morgen noch in uns.


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Auf zum Endspurt an der spanischen Nordküste lang…

Es fällt schwer unseren bereits ein wenig heruntergefahrenen „Motor“ nochmals aufzuheizen. Aber jetzt bloß nicht nachlassen, sondern auch den letzten (Kilo-)Metern noch die notwendige Aufmerksamkeit schenken. Also machen wir uns auf nach Queiroso, dem heutigen Zwischenstopp auf einer Strecke, auf der Unterkünfte eher rar sind.

Bei Queiroso handelt es sich um einen – wie sich herausstellen wird – winzigen, aus rund zehn bis zwölf Häusern bestehenden kleinen Ort kurz vor Nemina. Knapp 19 Kilometer liegen bis dahin vor uns. 19 Kilometer überwiegend entlang der Steilküste mit einem ständigen Auf und Ab. Gut 850 Meter Steigung und 700 Meter Gefälle fordern unsere Kondition nochmals heraus, aber die teils grasbewachsenen und sandigen Pfade sind gut und problemlos zu laufen und wieder einmal können wir es kaum glauben, dass wir an diesem wunderbaren Fleckchen Erde den ganzen Tag alleine unterwegs sind.

Naja, fast. Eine Begegnung, auf die wir aber gut hätten verzichten können, hatten wir dann doch.

Als wir die Küste verlassen, um ein letztes Stückchen im Landesinneren nach Queiroso zu gelangen, ließ nämlich ein Rudel Vierbeiner unseren Blutdruck in die Höhe steigen und veranlasste uns, den geplanten Weg zu verlassen.

Wie bereits in unserem Reisebericht Teil 5 geschildert, haben wir keine Angst vor Hunden. Aber als kurz nach dem Ortsbeginn von Tourinan drei ausgewachsene, alles andere als freundlich wirkende Tiere, begleitet von vier Welpen, um eine Hausecke kommen, setzt jede Vernunft aus. Wir werden mit lautem Gebell eingekreist. Hola, Hola! Der Ruf nach einer Menschenseele an diesem verlassenen Ort bleibt ungehört. Zugegeben: Ein wenig rutscht uns hier schon das Herz in die Hose, da wir beim besten Willen nicht einschätzen können, mit welchen Mitteln diese Tiere hier ihr Revier verteidigen würden. Langsam gehen wir rückwärts, begleitet von der gesamten Horde bis wir das letzte Haus erreichen. Erst dann, als sie wohl sicher sein konnten, dass wir in „ihr Dorf“ nicht wieder zurückkommen, kehren sie einer nach dem anderen um und wir selbst verlassen zügig den Gefahrenbereich.

Nun müssen wir einen Umweg von gut vier Kilometern der Landstraße entlang bis zu unserem Ziel in Kauf nehmen und landen schließlich nach einer rund neun Stunden langen Wanderung bei unserer Unterkunft. Belohnt werden wir dafür aber am Abend aber mit einem phantastischen Essen, von der Hausherrin persönlich zubereitet.

Kurztrip auf der Camino del Norte Etappe

Nun sind es noch zwei Tage bis nach Finisterre. Nach einem reichhaltigen Frühstück verlassen wir am nächsten Tag Queiroso. Heute liegt nur eine sehr kurze, rund acht Kilometer lange Strecke vor uns.

Die ersten Kilometer bis zur Küste heißt es erst nochmal „Asphalttreten“, bis wir am Praia de Nemina landen. Ein paar Häuser, eine Surfschule, drei Campingwagen, nur eine Hand voll Leute. Diesen prachtvollen Strand haben wir nahezu für uns alleine und lassen uns viel Zeit für einen circa ein Kilometer langen Strandspaziergang. Am Ende des Sandstrandes biegen wir ab, gehen an der Ria de Lires noch ein kleines Stück am Wasser weiter, bevor der Weg bergauf auf einer schmalen Straße umrahmt von Bäumen führt.

Kurze Zeit später treffen wir in Lires ein und mit der „Einsamkeit“ ist es erst einmal vorbei. Hier trifft sich allem Anschein nach diejenige Pilgerschar, die in Finisterre bereits ihren Abschluss des Jakobsweges gemacht hat und nun noch die Gelegenheit nutzt, bis nach Muxia zu laufen.

Ein weiteres untrügliches Zeichen dafür, dass wir nunmehr wieder auf Jakobsweggefilden sind, ist vor allem auch die Infrastruktur in diesem Ort. So klein Lires auch ist, es bietet sehr viele Übernachtungsmöglichkeiten – was entlang der Costa da Morte bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist.

Wir selbst beziehen hier ein nettes kleines Privatzimmer mit Bad im Hause eines spanischen Ehepaars und begeben uns kurz darauf wieder nach draußen, um nochmals zum Praia de Nemina zurückzukehren. Den ganzen Nachmittag verbringen wir hier unsere Zeit gemeinsam mit schätzungsweise rund 15 bis 20 anderen „Strandgängern“ und einer Unmenge an Möwen und genießen eine gefühlte Ewigkeit den Sand und das Wasser unter den Füßen.

Im Süden Spaniens würde man jetzt – es ist Anfang Juli – vermutlich Handtuch an Handtuch liegen. Nicht jedoch hier. Touristisch erschlossen ist das Gebiet offenkundig nicht. Es gibt keine Bettenburgen oder dicht aneinandergereihte Hotels und Pensionen, riesige Parkplätze für Ausflügler oder Fressmeilen. Mit einer Ausnahme: Am Ende des Praia de Nemina sieht man gegenüberliegend den viel kleineren Praia de Lires und oberhalb davon liegt eine Bar.

Da Ebbe ist, können wir das kurze Stück über die Ria von einem Strand zum anderen ohne Probleme gut zu Fuß überbrücken und lassen uns bis zum Sonnenuntergang auf der Terrasse nieder. Der letzte Abend auf dem Weg nach Finisterre geht hier „malerisch“ zu Ende. Noch einmal schlafen…

Das Bild von der siebten Camino del Norte Etappe zeigt den Sonnenuntergang in der Nähe von Lires, im Vordergrund Ähren, dahinter die Abendsonne im Atlantik.
Es sind Anblicke wie diese, die uns immer wieder für die Herausforderungen unseres „Abenteuer spanische Nordküste“ belohnen.

Der letzte Tag der siebten Camino del Norte Etappe bricht an…

Jetzt geht es tatsächlich auf die Zielgerade. Nur noch 18 Kilometer auf dieser letzten Camino del Norte Etappe zurücklegen, dann sind wir in Finisterre.

Kurzweilig geht es erst einmal raus aus Lires auf Jakobswegspuren. In Begleitung einer lustigen Truppe aus Malaga laufen wir der Straße entlang bis kurz vor Castrexe. Dann trennen sich unsere Wege wieder, da wir nicht weiter auf dem Jakobsweg bleiben, sondern direkt an die Küste gehen.

Das Bild von der siebten Camino del Norte Etappe zeigt eine Asphaltstraße auf dem Weg nach Finisterre, die an den Praia do Rostro führt.
„Keine Lust auf Asphalt“ führt uns auch bei dieser Camino del Norte Etappe Richtung Finisterre zu einem traumhaften Strand.

Wie so oft in den vergangenen Wochen wieder eine gute Entscheidung: Wenige Meter später steht uns nämlich eine perfekte menschenleere Strandschau bevor. Der Playa do Rostro taucht vor uns auf und mit ihm eine großartige, unberührte Dünenlandschaft.

Ab jetzt zeigt sich die Costa da Morte nochmals von ihrer besten Seite. Die Farben Grün und Blau dominieren das Bild dieses unbeschreiblich schönen Küstenabschnitts und teilweise wirken die kleinen „Sichtmomente“ wie aus einem Bilderbuch.

Es geht mehr als 600 Meter Auf und Ab, teilweise moderat, teilweise aber auch so steil, als befände man sich beim Bergwandern. Manche Abschnitte sind dabei nicht nur im Hinblick auf die Kondition sehr anstrengend, sondern beim Anblick steiler Abgründe aus mentaler Sicht. Wenn an Stellen wie zum Beispiel an der Punta Arnela die Konzentration nachlässt, könnte dies böse enden.

Das Bild von der siebten Camino del Norte Etappe zeigt eine Wanderin den Berg zwischen Felsen hinauf gehen.
Wegabschnitte wie diese Richtung Finisterre gleichen ein wenig einem Balanceakt und erfordern Konzentration.

Doch je beschwerlicher der Weg wird, desto atemberaubender die Aussicht. Immer langsamer bewegen wir uns vorwärts, fast so, als wollten wir das Ende gar nicht erreichen. Ja, es scheint fast unmöglich, sich vorzustellen, dass wir bereits morgen nicht mehr unseren Rucksack auf den Rücken packen und zu Fuß durch die Lande ziehen werden.

In diesen letzten Stunden passt einfach alles perfekt zusammen: das Wetter, der Weg mit seinen Herausforderungen und den Belohnungen, die er bereithält und ein absolutes Glücksgefühl verbunden mit tiefer Dankbarkeit, die sich nur schwer beschreiben lässt.

Im wahrsten Sinne des Wortes trödeln wir vor uns hin und versuchen mit all unseren Kräften und Sinnen die Umgebung, den Geruch, die Farben in uns aufzunehmen. Davon werden wir einige Monate lang zehren müssen, bis wir uns in unser nächstes Abenteuer stürzen. Jeden Meter wollen wir am liebsten in Bild und Video festhalten. Ein kleines Feuerwerk der letzten Eindrücke an diesem Tag auf dem Weg nach Finisterre, hier in der Galerie verewigt:

Doch so sehr wir uns anstrengen, nicht vorwärts zu kommen, irgendwann ist es dann doch soweit: Von einem Hügel aus sehen wir in der Ferne Finisterre. Nun stehen wir also tatsächlich sozusagen auf dem letzten Aussichtspunkt unseres „Abenteuer Camino del Norte“, das uns nicht nur, aber vor allem auch in dieser letzten Phase im positivsten Sinne Spuren hinterlässt.

Das Bild von der spanischen Nordküste zeigt den Blick auf Finisterre vom Berg aus.
Der letzte „Aussichtspunkt“ vor Finisterre ist erreicht.

Am Ziel unseres „Abenteuer Camino del Norte“

Wir laufen hinab und am Praia Mar de Fóra vorbei hinein in den Ort, der bei so vielen als das „Ende der Welt“ bekannt ist. Mit jedem Schritt, mit dem wir uns dem Zentrum nähern, scheinen unsere Körper das Signal zu bekommen, dass es nun geschafft ist. Sie kehren wieder in den Ruhemodus, den wir vor zwei Tagen bereits in Muxia gespürt haben. Wir schauen auf die Uhr. Es ist spät geworden und kurz vor 19 Uhr treten wir auf die kleine Terrasse einer Bar. Erst jetzt merken wir, wie hungrig und durstig wir sind und lassen uns auf den Holzbänken nieder.

Bei mehreren Gläsern Wein und unzähligen Tapas beobachten wir bis es dunkel wird das Treiben um uns herum. Irgendwie stehen wir dabei neben uns, ein wenig der Wirklichkeit entrückt. Die Straßen sind voller Menschen, überall Stimmengewirr in unterschiedlichsten Sprachen, während wir selbst fast kein Wort über die Lippen bringen. Es ist ein Moment, in dem jeder seine eigenen Gedanken schweifen lässt.

Vermutlich hätten wir hier bis zum Morgengrauen sitzen können, aber wir müssen uns im Supermarkt noch mit Getränkenachschub und einer Kleinigkeit zum Frühstück ausstatten. Dann geht es auf zur Unterkunft, bei der wir vorausschauend bereits hinterlassen hatten, dass es mit unserer Ankunft spät werden kann.

Finisterre selbst werden wir uns morgen ansehen. Ein Tag Aufenthalt haben wir hier eingeplant und damit ausreichend Zeit gemütlich dieses gerade bei Pilgern populäre Fleckchen Erde auszukundschaften.

Guten Morgen Finisterre…

Gestern noch ein wenig wie in Watte gepackt, wird uns am nächsten Morgen beim Blick aus dem Fenster bewusst, dass wir am Ziel unseres „Abenteuer Camino del Norte“ angekommen sind. Rund 1.200 km in 60 Tagen – und noch immer können wir es nicht so richtig glauben. Wow! Wir haben es tatsächlich geschafft und sind nun natürlich sehr gespannt darauf den Ort kennenzulernen, der für viele eine so tiefgründige Bedeutung hat.

Unsere eintägige Besichtigungstour starten wir am kleinen Hafen. Im Gegensatz zu den meisten Orten, durch die wir an der Costa da Morte gelaufen sind, ist hier Hochbetrieb. Wir sehen Pilger über Pilger – gerade angekommen, an der Busstation auf die Abreise wartend oder in einer der zahlreichen Bars und Restaurants an der Hafenpromenade entlang sitzend.

Das Bild von der siebten Camino del Norte Etappe zeigt den Hafen von Finisterre bei Sonnenuntergang.
Blick auf den Hafen von Finisterre.

Dann geht es durch die kleinen Gassen im Zentrum Finisterres. Sie haben ihren Charme, bergen aber auch die Gefahr, sich gnadenlos zu verlaufen und so irren wir eine ganze Weile umher, bis wir uns auf dem richtigen Weg zum Kap Finisterre – dem Höhepunkt für die meisten Pilger – befinden.

Vielleicht sind wir ein bisschen verwöhnt, aber die Strecke dorthin, die ausschließlich entlang einer viel befahrenen Straße führt, ist wirklich nicht gerade attraktiv und wir sind gespannt, was uns am vielzitierten „Ende der Welt“ erwarten wird.

Im Grunde hatten wir selbst uns darunter nichts Konkretes vorgestellt. Ja, dort steht der berühmte Null-Kilometer-Stein, der auf unzähligen Bildern von Pilgern zu sehen ist, die oftmals Hunderte von Kilometern hinter sich haben, um ihr Ziel zu erreichen. Aber was erwartet Besucher dort noch? Gleich werden wir es sehen:

Touristenrummel vom Feinsten! Große Parkplätze voller Autos und Wohnmobile, überall Menschen, Pilger und Tagesbesucher auf Stippvisite, die Selfies machen, Souvenirläden mit allerlei Kitsch, der uns nicht gerade in Kauflaune versetzt.

Wir laufen um den Leuchtturm herum, schauen dort kurz in die Ferne und gehen zurück zum Null-Kilometer-Stein um das obligatorische Bild zu machen. Da sich vor diesem Motiv viele tummeln, dauert es eine ganze Weile, bis wir an der Reihe sind und das letzte Mal einen „Augenblick“ unseres „Abenteuer Camino del Norte“ in einem Foto festhalten.

Dies ist das letzte Bild der siebten Camino del Norte Etappe und zeigt das Ende des Jakobsweges am Null-Kilometer-Stein in Finisterre.
1.200 Kilometer in 60 Tagen: Mit der siebten Camino del Norte Etappe geht unser Abenteuer spanische Nordküste am „Ende der Welt“ zu Ende.

Romantische oder gar tiefgehende Gefühle mögen hier beim besten Willen nicht aufkommen. Kurz kommt uns Muxia wieder in den Sinn: der Anblick der Wallfahrtskirche Santuario da Virxe da Barca zu deren Füßen riesige Felsen ins Meer ragen. Vielleicht ist uns von dort der Abschied vor drei Tagen so schwer gefallen, da wir intuitiv gespürt haben, dass wir diese Atmosphäre am „Ende der Welt“ nicht nochmals finden werden…

Nichtsdestotrotz: Finisterre ist trotz touristischen Anstrichs wirklich nett anzusehen, die Menschen auf den Straßen auffällig freundlich und gut gelaunt. Sie feiern, umarmen sich und manche lassen den Abend am Lagerfeuer am Hippiebeach ausklingen. Man spürt, dass sich hier viele miteinander verbunden fühlen, obwohl man sich im Grunde doch fremd ist. Doch Pilgern verbindet offensichtlich in ganz besonderer Art und Weise und wer weiß: Hätten wir nicht den Vergleich mit Muxia, wäre der Abschluss hier vielleicht auch für uns das Highlight am Ende eines langen Weges gewesen.

Die letzte Camino del Norte Etappe: Ein kurzes, letztes Resümee

Morgen geht es mit dem Bus nach Santiago de Compostela und dann in zwei Tagen wieder zurück in die Heimat. Es war eine tolle, aufregende Zeit, die wir zwischen Irun und Finisterre verbringen durften.

Was bleibt sind unzählig viele Eindrücke eines phantastischen Landes, wunderbare Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichsten Teilen der Welt, eine große Dankbarkeit dem eigenen Körper gegenüber, dass er all die Anstrengungen ohne größere Probleme gemeistert hat, zahlreiche Lessons Learned, die sich bestimmt auch im Alltag bemerkbar machen werden und sicher noch vieles mehr, das uns erst Stück für Stück bewusst werden wird.

 

Selbstverständlich sind aber auch die Erinnerungen, die wir hier auf HelloWorld für Interessierte bereitgestellt haben, in unseren Köpfen fest verankert. Mit der Veröffentlichung der Erlebnisberichte und dem umfangreichen Bild- und Videomaterial hoffen wir eine Entscheidungshilfe für die am häufigsten an uns gestellte Frage bieten zu können: Lohnt sich der Weg an der spanischen Nordküste entlang (meist) abseits eingetretener Pfade? Die Antwort darauf jedoch muss jeder selbst finden!

>> Was bisher geschah: Camino del Norte Etappe 6: im Nirgendwo an der Costa da Morte

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